zip-fm 23.2.2011

ID 39221
 
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1.AK Zensus testet Beratungshotlines; 2. Heiß umstritten: Die Wahl der BLM-Präsidentschaft; 3. Geiselnahmen und Folter von Flüchtlingen durch Schlepperbanden auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel dauern fort
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30:01 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.02.2011 / 15:40

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Jugend, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: jochen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 23.02.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen, zu zip-fm vom 23. Februar.
Moderiert und zusammengestellt von Radio Unerhört Marburg
am Mikrofon begrüßt euch Jochen.

Während in den 80ziger Jahren noch vehement Widerstand gegen die Volkszählung geleistet wurde. Findet der Zenzus 2011 klammheimlich statt.

Heiß umstritten: Die Wahl der Präsidentschaft der Bayerische Landeszentrale für Neue Medien
Der Posten ist einflussreich und lukrativ. Diesen Donnerstag soll gewählt werden.

Scheinbar auch unbemerkt, gibt es hunderte von Geiseln in Ägypten, aber außer ein paar Menschenrechtsorganisationen scheint sich für die gefangenen Flüchtlinge auf der sinai Halbinsel niemand zu interessieren.

Die von den Behörden als "Zensus 2011" bezeichnete Volkszählung wird zur Erstellung einer bislang noch nie dagewesenen zentralen Datenbank mit zahlreichen sensiblen Daten über jeden Einwohner und jede Unterkunft in Deutschland führen. Ab dem Stichtag 9. Mai 2011 werden nicht nur etwa ein Drittel aller in Deutschland lebenden Menschen unter gesetzlich verordneter Auskunftspflicht direkt mit Fragebögen konfrontiert, sondern von jedem Einwohner werden
umfangreiche Daten aus verschiedenen behördlichen Datenbanken zusammengetragen und bis zu sechs Jahre lang nicht anonymisiert.

Die Gegner der Volkszählung halten den Zensus 2011 für
verfassungswidrig und bieten auf ihrer Homepage http://www.zensus11.de einen kritischen Überblick über die bevorstehende Datenerfassung.

Radio Dreyeckland sprach mit Werner Hülsmann vom AK Zensus

Das war Werner Hülsmann vom AK Zensus
Auf ihrer Homepage http://www.zensus11.de gibt es einen kritischen Überblick über die bevorstehende Datenerfassung.


Im Dezember lud der bayerische Medienminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Siegfried Schneider mehrere Medienräte zum teuren Mittagessen ein. Könnte uns eigentlich egal sein, das Brisante aber ist: Schneider will am Donnerstag zum neuen und hochbezahlten Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien, kurz BLM, gewählt werden. Und der wird von den Medienräten gewählt. Schneider wird also durch solche Essenseinladungen und ähnliches die Manipulation der Wahl vorgeworfen. Er hat nämlich eine Gegenkandidatin, noch dazu aus der eigenen Partei. Die Landshuter Stadträtin Gabriele Goderbauer-Marchner ist die Favoritin der Medienräte von FDP, SPD, Grünen und Freien Wählern.
Da auch Radio Z als Freies Radio der Aufsicht der BLM unterliegt, interessiert uns natürlich die Besetzung dieses wichtigen Postens.
Aber auch sonst gerät der bayerische Filz zwischen Macht und Medien immer stärker in die Kritik.
Heike Demmel Radio Z sprach darüber mit Ulrike Gote, der medienpolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag und Medienrätin.

ANMOD:
Radio Dreyeckland hat seit Anfang Dezember regelmäßig von dem Drama berichtet, das sich auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel täglich abspielt. Dort nehmen seit 2010 vermehrt Schlepperbanden afrikanische Flüchtlinge als Geiseln, um von ihren Angehörigen Lösegelder zu erpressen. Die Gefangenen werden hierbei unter schlimmsten Bedingungen festgehalten und systematisch gefoltert. Ihnen wird regelmäßig gestattet bei ihren Angehörigen anzurufen und dort um die Zahlung von Lösegeldern an die Schlepper zu flehen. Die Aufmerksamkeit auf diese furchtbaren Verbrechen ist zuvorderst einigen italienischen und israelischen Menschenrechtsorganisationen zu verdanken. Doch obwohl im Dezember das Europäische Parlament und auch immer wieder das UN Flüchtlingswerk hierzu Stellung bezogen hat, hat die ägyptische Regierung in all der Zeit – trotz genauer Kenntnis der Standorte vieler Geiseln – nichts unternommen. Nun, mit der Abdankung von Mubarak und der Transition in Ägypten, ist die internationale Aufmerksamkeit abgelenkt. Radio Dreyeckland sprach mit Matteo Pegoraro (einem von drei) Präsidenten der italienischen Menschenrechtsorganisation Everyone, die sich seit Monaten unermüdlich um die Befreiung der Geiseln bemüht. Zuletzt sprachen wir mit Matteo Pegoraro im Dezember. Zunächst wollten wir von ihm wissen, wie sich die Situation seither verändert hat:

INTERVIEW

ABMOD:
Das sagt Matteo Pegoraro, Präsident der italienischen Menschenrechtsorganisation Everyone, die seit Monaten auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam macht, die auf ihrer Flucht in der ägyptischen Sinai-Wüste von Schlepperbanden als Geiseln genommen werden. Im Dezember hatte Everyone den ägyptischen Behörden eine Kontaktperson genannt, die den genauen Standort einer Gruppe von bis zu 250 Geiseln kannte. Seither ist der Kontakt abgebrochen – bei Everyone befürchtet man, dass dieser Kontaktperson etwas zugestoßen sei. Zahlreiche Berichte und Interviews und Links zu diesem Thema findet ihr auf der Homepage von Radio Dreyeckland unter www.rdl.de.

Das wars auch schon wieder mit einer halben Stunde zip

zensus 11, wieder führt der Staat eine Volkszählung durch nur wenige wissen davon

der lukrative posten der Präsidenschaft der Landesmedienanstalt in Bayern ist heiß umkämpft.

Flüchtlinge mit dem Ziel Europa werden in Ägypten als Geiseln festgehalten, um Lösegeld von ihren Familien zu erpressen.

Vielen Dank für Euer Interesse bis morgen zu einer weiteren Ausgabe von zip-fm