Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm. Heute noch hier im kuschligen Radiostudio oder bei euch am warmen Ofen in Hütte oder auch Palast, je nachdem. In vier Wochen wird das für manche schon wieder ganz anders aussehen. Vermummt mit Friesennerz und Faserpelz werden sicher wieder so manche ihrem Groll gegenüber der Atomkraft Ausdruck verleihen. Anfang November soll laut rot-grünen Plänen der nächste Castor rollen. Atom-Gegner und -Gegnerinnen stehen unverändert auf dem Standpunkt, dass Reden allein offensichtlich nichts hilft. Schließlich gibt's vornerum Ausstiegs-Rhetorik und in den Konzernstuben Atom-Ausbau-Pläne. Bei EnBW beispielsweise heißt Atomkraft plus paar Winderräder dann „Energiemix“. Hiergegen und eben konkret gegen den Castortransport wenden sich auch in diesem Herbst die allseits bekannten Gruppen. Eine neue Aktionsform ist auf www.wirsindamzug.de beschrieben: Am Samstag in zwei Wochen soll die Bahn ins Visier genommen werden, schließlich – so die Anti-Atom-Gruppen - verdient der Konzern nicht schlecht an den Atomtransporten, Castor ist ja nur einer von vielen. An Bahnhöfen und in Zügen wollen die Leute in einer mobilen Demonstration am Öko-Image der Bahn kratzen und auf die Atompläne der Rot-Grünen Regierung hinweisen. Hintergründe unter wirsindamzug.de

Draußen im Freien heute früh auch die Beschäftigten zahlreicher Metallbetriebe im Ruhrgebiet. Rund 1300 Arbeitsplätze unter anderem in den Stahlwerken ThyssenKrupp Stahl blieben unbesetzt. Mit den Streiks will die IG Metall gegen das unzureichende Unternehmerangebot in den laufenden Tarifverhandlungen protestieren. Die Verhandlungen waren in der vergangenen Woche nach der dritten Runde vertagt worden.
Die Unternehmer hatten in den zurückliegenden Tagen ein Angebot vorgelegt, das die Beschäftigten mit rund anderhalb Prozent Lohnerhöhung abspeisen sollte, während die Unternehmensgewinne sowie die Managergehälter unverhältnismäßig stärker gestiegen sind. Bleibt abzuwarten, welche Rolle die gutbezahlten Gewerkschafts-Manager bei den laufenden Verhandlungen spielen werden.
Jingle wieder hoch

Genug der Vorrede, zu den Themen von zip-fm heute:
Radioballett in Erfurt - Radio FREI mit neuen Radio- und Aktionsformen
Sozialabbau – die Serie bei zip-fm blickt heute nicht auf die Aktienkurse und trotzdem zur Börse
Verschwörungstheorien – sie haben Konjunktur, grade im Internet und:
(wie stets zu Beginn der Woche:) der Wochenrückblick


nochmal Jingle und:

Radiobalett, sowas gabs schon mal beim Freien Radio in Hamburg, damals auf dem Hamburger Hauptbahnhof. Nun – am vergangenen Wochenende auch im thüringischen Erfurt. Was mensch sich unter einem Radioballett vorzustellen hat fragten wir eine der AktivistInnen von Radio FREI.

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Serie-Jingle
Eine weitere Ausgabe unserer Beitragsreihe zum Sozialabbau. Und wieder die Frage: Wo steckt eigentlich das ganze Geld? Wobei schon in dieser Frage die Behauptung steckt: Es mangelt nicht am Geld (schließlich kanns ja irgendwie nicht weniger geworden sein), sondern scheint vielleicht in den falschen Taschen zu stecken? Wie kommt es schließlich, dass allenthalben Schulen ihre Dächer nichtmehr flicken können, Kommunen ihre Ampeln abschalten müssen weil ihnen das Geld für den Strom ausgeht, dass private Haushalte genauso wie kleine Firmen immer häufiger Konkurs anmelden müssen. Erlauben wir uns also einen Blick dorthin, wo tagtäglich mehr Geld umgesetzt wird als irgendwo sonst, an der Börse. Klar, ansich eine pfiffige Idee, das mit den Aktien: jemand hat irgendeinen Laden, braucht Geld, überzeugt andere davon, dass seine Idee nicht nur ihm gefällt - und leiht sich Geld. Nur scheint sich da so einiges von der ursprünglichen Idee entfernt zu haben, kaum ein gesellschaftlicher Bereich der so unkontrolliert verläuft wie der der Finanzmärkte. Klaus Heidel von der Werkstatt Ökonomie in Heidelberg.


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Wer hat Kennedy ermordet? Wer steckt wirklich hinter den Anschlägen auf die Twin Towers? Und ... was führt die Familie Rothschild im Schilde? Verschwörungstheoretiker geben im Internet Antworten en masse auf diese Fragen. Hierzu Erwin Giedenbacher vom Institut für Geschichte der Uni Salzburg. Er hielt im Rahmen des 6. österreichischen Zeitgeschichtetages, der diesmal unter dem Motto "Kunst Kommunikation, Macht" stand, einen Vortrag mit Titel "Hoax or history? Verschwörungsszenarien im www". Vorweg: Gemein ist allen Verschwörungstheorien, dass sie sich nicht widerlegen lassen. Und sie sind durchwegs nach dem gleichen Muster gestrickt. Ein Beitrag von Ernst Miesgang von der Radiofabrik Salzburg.

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Ihr entsinnt euch noch vergangener Woche? Als der deutsche Bundeskanzler seine Fraktionsmitglieder auf Fraktionsdisziplin trimmte, schließlich haben sie bei der Regierungsbildungs unterschrieben, dass sie sich bei Abstimmungen treu hinter ihren Chef zu stellen gedenken. Ausnahmen sind Gewissens-Abstimmungen, etwa zu Fragen der Gentechnik. Also, was war da nochmal in der zurückliegenden Woche – der Kommentar von Wolfgang Schlicht aus Nürnberg.

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Und zum Schluß nochmal die Internet-Adresse der Castor-GegnerInnen beziehungsweise der Bahnaktion in zwei Wochen, am Samstag, 25. 10. - die Adresse ist www.wirsindamzug – als ein Wort geschrieben - .de.

So viel für heut, schönen dank fürs zuhören, nochmal hören und nachlesen könnt ihr unter www.zip-fm.de, und: morgen gibt's wieder ne Sendung - unter anderem zu der Frage, wie's um das Recht auf Schulbesuch für Flüchtlingskinder bestellt ist.