Die Ideologie der Knappheit. Anmerkungen zum neoliberalen Sachzwang

ID 5659
 
Irgendwie scheinen hierzulande alle zu wissen, dass eine blockierte Wirtschafts- und Sozialordnung „entkrustet“ werden muss. Diese allgenmeine Reformhysterie, welche die rasanten sozialpolitischen Einschnitte der Agenda 2010 begleitet, kann sich dabei äußerst rational auf Sachzwänge und tatsächlich leere Kassen berufen. Dass diese Sachzwänge hausgemacht und etwa Folge einer politisch gewollten Umverteilung von Lohn- hin zu Gewinn- und Vermögenseinkommen sind, kann und sollte aufgezeigt werden. Allerdings greift eine solche „Geld ist genug da“ Vorstellung zu kurz, verkennt sie doch die dem aktuellen Krisendiskurs zugrunde liegenden realwirtschaftlichen und ideologischen Tendenzen einer an sich irrationalen Produktionsweise. Insofern verweist die aktuelle Knappheit, auf die sich die Verzichts- und Disziplinarapostel des Neoliberalismus berufen können, als künstliche auf die grundlegende Paradoxie, dass Knappheit im Kapitalismus zwingend Voraussetzung und Folge von Reichtum ist.
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43:38 min, 20 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 12.12.2003 / 17:02

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Aufgehoben
Entstehung

AutorInnen: Redaktion Aufgehoben, Holger Schatz
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 12.12.2003
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.