zip-fm 27. Januar 2004

ID 5989
 
(0:55) Konzepte für den Erhalt des Erfurter Firmengeländes Topf und Söhne

(7:56) Hausbesetzung in Dresden

(16:05) Gerster musste gehen

(24:45) Kommentar zum Gerster
Audio
29:59 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 27.01.2004 / 10:52

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 27.01.2004
keine Linzenz
Skript
Hallo und herzlich willkommen bei zip-fm - in der Ausgabe vom 27. Januar. Vier Themen stehen heute auf unserem Programm:

1.(0:55) Vergangenheit entsorgen oder Erinnerung wachhalten – Konzepte für den Erhalt des Erfurter Firmengeländes Topf und Söhne als Erinnerungsstätte. Dort sind im Nationalsozialismus Krematorien hergestellt worden. (5:45 min)

2.(7:56) Hausbesetzung in Dresden – ein Wochenende lang schimmerte dort die Utopie einer anderen Welt durch. Ein Gang durch die besetzte Villa. (8 min)

3.(16:05) Gerster musste gehen oder vielleicht eher: zockt jetzt anderswo sein Geld ab? Ein Interview mit Guido Grüner, Vertreter der Arbeitslosenbewegung und Redakteur der Zeitschrift Quer. (7:30 min)

4.(24:45) Und schließlich hierzu auch unser Kommentar zum Ende der Sendung. (4 min)


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1. Am 27. Januar 1945 ist das Konzentrationslagers von Auschwitz von den Aliierten befreit worden. Seit 1996 ist der 27. Januar deshalb hierzulande offizieller „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“. Gewiss, solche Gedenktage *können* – wie kritische Stimmen anmerken - „Geschichte entsorgen“. Andere sagen, durch sie wird Erinnerung wachgehalten. - - -
Ein weiterer Weg, Erinnerung wachzuhalten ist, Orte zu erhalten, sie als historische Dokumente zu behandeln. Deshalb heute ein Blick nach Erfurt, dort stellte die 1878 gegründete Firma Topf und Söhne rund 7000 Krematoriumsanlagen her für für Konzentrationslager in ganz Deutschland. Leider nagt der Zahn der Zeit an dieser Geschichtsstätte, schnelles handeln ist deshalb erforderlich. Der Förderkreis „Geschichtsort Topf und Söhne“ stellt deshalb diese Woche Mittwoch Konzepte vor zur Erhaltung des geschichtsträchtigen Ortes. Ein Interview von Radio F.R.E.I. aus Erfurt mit Organisator Eckart Schörle.


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2. Samstag früh noch in der Dunkelheit wurde in Dresden eine leerstehende Villa, die von der Stadt zum Verkauf angeboten wird, für ein Wochenende vorübergehend zur selbstverwalteten Nutzung angeeignet. Das direkt am zentralen Dresdner Albertplatz gelegene Haus war ehemals Ort eines nun geschlossenen Jugendprojektes. Bei tagsüber dann strahlendem Sonnenschein wurde es von zahlreichenden Besuchern und Besucherinnen zu neuem Leben erweckt. Ein Wochende lang wurde Musik und Theater gemacht, Filme gezeigt, gefeiert und diskutiert. Eine Reportage, ein Gang durch die für ein Wochenende besetzte Villa von Coloradio aus Dresden.


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3. Er hat es nochmal auf viele Titelseiten geschafft: Florian Gerster, der geschasste Chef der Bundesanstalt für Arbeit. *Eine* der Fragen, die sich die KommentatorInnen stellen, ist die, ob er seine Arbeit denn nun auch wirklich *so* schlecht gemacht hat, dass man ihn gleich feuern musste. Angela Merkel zum Beispiel meint: Er hat schlecht gearbeitet und die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt, sei am Reformprozess gescheitert, nun müsse alles besser werden. *Wir* fragten einen Vertreter der Arbeitslosenbewegung, Guido Grüner. Er ist Redakteur der Zeitschrift Quer. Im Interview mit Michael Liebler von Radio Z findet er: gute oder schlechte Arbeit - das sei eine Frage des Standpunkts.


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4. Der Chef der Bundesanstalt für Arbeit Florian Gerster muss also gehen. Aber warum, dass weiß eigentlich im Nachhinein wirklich keiner mehr so ganz genau.
Beraterverträge hat er abgeschlossen, dass ist zwar nicht das Problem, sondern, dass er sich dabei nicht an die Regeln gehalten hat. Jetzt heißt es, auch das sei eigentlich nicht so wichtig gewesen. Ja was denn nun. Warum musste er gehen der Gerster - und wer profitiert möglicherweise von seinem Abgang - und wer nicht? Das fragt sich Michael Liebler von Radio-Z nun auch. Ein Kommentar oder: Nachruf auf Florian Gerster.


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Das wars für heute. Nachlesen und -hören könnt ihr zip-fm auf unserer Webseite zip-fm.de, hören könnt ihr uns morgen auch mit einer neuen Ausgabe, wir planen Beiträge zu einem unabhängigen Kulturzentrum Puschkinskaja in St. Petersburg sowie zu einem freien Radio in Budapest.