Bei den Regionalwahlen in Frankreich vor zehn Tagen haben die Linksparteien erdrutschartige Gewinne davongetragen. Sozialisten, Radikalsozialisten und Kommnuisten und Grüne erhielten landesweit über 50 Prozent der Stimmen, außer im Elsass stellen sie nun in allen 26 Regionen die Regierung.

»Das französische Volk hat vor allen Dingen der gesamten Regierung von Premier Jean-Pierre Raffarin ein klares Votum der Mißbilligung gegeben«, sagte der Chef der Sozialisten, François Hollande. Das mag durchaus sein - welche Politik PS oder auch Grüne auf regionaler Ebene nun aber an den Tag legen werden bleibt jedoch gespannt abzuwarten: in Frankreich finden seit Wochen in allen Teilen des Landes soziale Demonstrationen statt, die in ihren Ausmaßen und vor allem Regelmäßigkeiten mit den hiesigen nicht zu vergleichen sind.

Auf jeden Fall erfreulich: In Frankreich führen Sozialkahlschlag und die Vermögens-Umverteilung weg von den unteren Einkommens-Schichten nicht zu einem Zulauf bei rechten Rattenfängern, der rechtsextreme "Front National" verlor bei den Regionalwahlen rund die Hälfte der 1988 eroberten Regionalrats-Mandate.

Radio Dreyeckland sprach zu den Hintergründen der Regionalwahlen in Frankreich Ende März mit Bernard Schmid in Paris.