Haiti nach den Konflikten vom Frühjahr - für zip-fm

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Haiti beherrschte im Frühjahr die Schlagzeilen: Brennende Barrikaden gaben gute Bilder für die Sensationspresse und wenn sich ein irgendwie linker Präsident mit den USA anlegt liefert das auch gute Schlagzeilen. Wenn auch meist mit dem Tenor: Ewig-gestrige träumen noch immer von Armutsbekämpfung statt sich – gedanklich und auch ganz konkret - dem Markt zu öffnen.

Und heute? Nach Haiti blickt kaum noch jemand: Aristide ist Ende Februar außer Landes geflogen worden, eine Internationale Friedenstruppe hauptsächlich aus US-Infanteristen sorgt seither für Ruhe im Karibikstaat Haiti. Eine neue Regierung ist eingesetzt, zur Zufriedenheit westlicher PolitikerInnen: Weltweit hatten *die* sich zuvor darüber erregt, dass mit Aristide zum wiederholten Male mit überwältigendem Ergebnis ein Präsident mit sozialem Anspruch gewählt worden war. Die Kritik: zwar hätten die Wahlen unter korrekten Bedingungen stattgefunden, aber: durch den Wahlboykott der chancenlosen rechten Opposition sei die Wahl*beteiligung* zu niedrig gewesen und deshalb sei die Wahl nicht bindend.

Seit März herrscht nun also gespannte Ruhe in Haiti, weniger politisch, eher durch die martialische Präsenz der US-SoldatInnen. Zur Lage im Land sprach Radio Dreyeckland Freiburg mit Gert Eisenbürger von der Informationsstelle Lateinamerika in Bonn. Zunächst zu der Frage, ob die Einsetzung des Volkswirtes und Professors für Ökonomie Gerard Latortue zum Premierminister eine Symbolhandlung war gegenüber dem westlichen Ausland.
Audio
06:28 min, 3788 kB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 21.04.2004 / 00:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 21.04.2004
keine Linzenz
Skript
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