zip-fm 29. Juni 2004

ID 7067
 
- Sozialforum auch in Nbg.
- atomfreie Stromangebote
- Gaypride in Belgrad abgesagt
Audio
27:22 min, 13 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 29.06.2004 / 09:09

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 29.06.2004
keine Linzenz
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm. Drei Beiträge stehen heute auf unserem Programm:
Sozialforen - gibts mittlerweile an zahlreichen Orten, seit vergangenem Wochenende nun auch in Nürnberg.
Atomkraft nein danke - die Parole ist alt, die atomfreien Stromangebote etwas neuer und ganz alltäglich die Frage: "Was ist da eigentlich drin, in dem Ökostrom?"
Und schließlich: In Belgrad hätte im Juli der lesbischwule "gaypride" stattfinden sollen - warum der jetzt abgesagt ist erfahrt ihr in einer knappen viertel stunde im letzten Beitrag dieser Sendung.

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In Köln, München, Berlin, aber auch in kleineren Städten wie Tübingen oder Freiburg gibt es bereits Sozialforen, die sich als Teil einer weltweiten sozialen Bewegung verstehen. Und Österreich hat mit dem "Austrian Social Forum" sogar ein überregionales Forum. Am vergangenen Wochenende gründete sich nun auch in Nürnberg ein Sozialforum - für uns ein Anlass nach dem Selbstverständnis und den Perspektiven dieser neuen politischen Organisationsform zu fragen. Können Sozialforen der etablierten Politik Paroli bieten? Michael Liebler von Radio Z in Nürnberg berichtet von den Diskussionen am Wochenende in Nürnberg.

6 min

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In dem kleinen Schwarzwaldstädtchen Schönau haben vor ziemlich genau sieben Jahren, im Juli 1997 erstmals hierzulande BürgerInnen die Stromversorgung ihrer Gemeinde übernommen. Die Geschichte der Stromnetzübernahme in Schönau reicht allerdings weiter zurück, bis zu dem Reaktorunfall von Tschernobyl. Damals begannen Leute aus Schönau, sich energiepolitisch zu engagieren - ein Engagement, das sie schließlich selbst zum "Störfall für die Atomwirtschaft" werden lässt. Bei den durchgeführten Stromsparwettbewerben und der Finanzierung von Blockheizkraftwerken merken die Schönauer nämlich, daß es vor allem die Unternehmenspolitik der Energieversorger ist - nämlich: mehr Profit durch mehr Verkauf -, die ökologische Ansätze verhindert. So entsteht der Plan, ein bürgereigenes Energieversorgungsunternehmen zu gründen, das in erster Linie ökologischen Zielsetzungen verpflichtet ist. Und das aufzeigt, daß der vierzigprozentige Anteil von Atomstrom ersetzt und genauso gut vor Ort umweltfreundlich erzeugt werden kann.
Mittlerweile kann Strom aus Schönau überall bezogen werden, aber auch andere Anbieter liefern atomfreien Strom. Claudia Meissner von LORA München sprach mit dem Vorsitzenden von Greenpeace Energy, Robert Werner über alternative und erneuerbare Energien.

6 min, spielen ab 0:40 bis 6:13 (dann nur noch greenpeace-reklame)

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Die Situation der Homosexuellen in Serbien ist weiterhin geprägt von Intoleranz. Nach gewalttätigen Angriffen auf eine Demonstration von Schwulen und Lesben vor drei Jahren sollte nun am 17. Juli wieder eine Gay Pride Parade in Belgrad stattfinden. Doch daraus wird jetzt nichts, auf Grund der lesben- und schwulenfeindlichen Situation hat sich das Vorbereitungsbündnis entschlossen, die Pride-Parade ab zu sagen, in Serbien stellt die öffentliche Demonstration von Lesben und Schwulen ein unkalkulierbar hohes Risiko für die TeilnehmerInnen dar. So wurde vor drei Jahren die Gay Pride Parade in Belgrad brutal überfallen und konnte deshalb nicht stattfinden.

Und heute? Schreibt, hört und liest mensch vielleicht mehr über schwul-lesbische Rechte, aber die Situation ist nicht wirklich besser geworden, besonders in der Provinz. Inzwischen geht zwar ein Teil der jüngeren Schwulen und Lesben viel schneller mit seiner Identität an die Öffentlichkeit. Nicht selten passiert es aber, dass sie deswegen von ihren Eltern rausgeworfen werden. Keine Kleinigkeit in einem Umfeld, in dem es ohnehin schwierig ist, einen Job zu finden, eine eigene Wohnung zu bezahlen, die grundlegenden Lebensbedingungen zu sichern.

Nach dem Vorbild der Gayprides 2002 und 2003 in Zagreb, die mit Hilfe des Einsatzes von privaten Sicherheitsdiensten und kroatischer Polizei ohne größere Zwischenfälle durchgeführt werden konnten sollte nun also in gut zwei Wochen, am 17. Juli in Belgrad der nun abgesagte Gaypride statt finden sollen. Michaela Baetz von Radio Z aus Nürnberg sprach mit Anja vom Vorbereitungsbündnis "pride" in Belgrad.

9 min

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Das wars für heute, ihr habt zip-fm gehört, heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg. Mit Beiträgen aus Nürnberg und München. Morgen kommt zip-fm aus Wien, unter anderem zur Rolle von Lebensmittelkonzernen bei der Festlegung europaweiter Milchpreise. Einen schönen Tag noch!