zip-fm 6. Juni 2004

ID 7128
 
- Bei den Protesten gegen den G8-Gipfels in Genua 1991 wurde der Demonstrant Carlo Guiliani von der Polizei erschossen - nun haben Prozesse gegen beteiligte Polizisten begonnen.
- Greenpeace hat vor 1 ? Wochen einen Untersuchungsbericht vorgelegt, in dem weltweit zum ersten Mal gentechnische Verunreinigungen in Milch nachgewiesen wurden.
- die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche ist - nach den Vereinbarungen bei Siemens - wieder Thema. Wir sprachen mit einem Experten für Arbeitszeitpolitik und Arbeitsmarktforschung
- zu diesem Thema am Ende unserer Sendung auch der Wochenrückblick aus Nürnberg.
Audio
30:05 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 06.07.2004 / 08:51

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 06.07.2004
keine Linzenz
Skript
Genua im Juli vor 3 Jahren: der G8 Gipfel 2001.
Das heißt: Regierungen selbsternannt „führender“ Industrieländer - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA und Russland - treffen sich wie des öfteren, um in „entspannter Runde” globale Themen und Probleme wie Kriege und Weltwirtschaft zu beraten. Die Runde und die Stimmung am Ort waren allerdings nicht so entspannt, denn in Genua trafen sich nicht nur Regierungsvertreter, sondern 300.000 Menschen, die der Globalisierung kritisch gegenüber standen und stehen. Schon von Beginn des Treffens an war die Stadt Genua eine Polizeistadt. Und ebenfalls von Beginn an waren die PolizistInnen nicht gerade sanft gegenüber den Demonstrierenden.
Der Höhepunkt der Polizeigewalt: am 20 Juli wurde der Demonstrant Carlo Giuliani erschossen. Die Folge war Bestürzung unter allen GlobalisierungskritikerInnen, die Polizei hingegen schreckte die Tat nicht zurück. Vermutlich um noch einige Festnahmen vorweisen zu können, damit die Gewalt der Polizei im Nachhinein gerechtfertigt scheint, wurde in der darauffolgenden Nacht die Diaz-Schule und das Gebäude, wo Indymedia ihren Sitz aufgebaut hatte, gestürmt: In der Diaz-Schule, die als Übernachtungsort von der Stadt Genua zur Verfügung gestellt worden war, befanden sich zu dem Zeitpunkt gerade 93 DemonstrantInnen, als die Polizei das Haus stürmte und hemmungslos auf alles schlug: auf Technik wie auf Menschen. Viele wurden schwer verletzt, Bilder von Blutverschmierten Wänden und Treppen gingen um die Welt. Häufig wurde den Verletzten medizinische Hilfe verweigert. Hinzu kommt, dass viele der Verprügelten und dann in Polizeigewahrsam genommenenen von Folter in den Gefängnissen sprachen.
Die Opfer dieser Polizeigewalt und deren Angehörige haben gegen die Polizei geklagt. Genauso wie die Stadt Genua, die Schadensersatz wegen der zerstörten Schule fordert. Jetzt hat ein Prozess begonnen.
Worum es in diesem Prozess genau geht, dazu im Beitrag von Radio Dreyeckland aus Freiburg eine Prozessbeobachterin.

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Ratten-Gene im Salat, Motten-Gene im Apfel, Kuh-Gene in der Soja-Bohne? Das sind keine Horror-Fantasien skeptischer Gentechnik-Gegner, sondern Ergebnisse einer Untersuchung von Produkten aus dem Genlabor. Ginge es nach dem Willen der Gentechnik-Industrie, wären genmanipulierte Lebensmittel in Deutschland längst die Regel. In der Milchindustrie *ist* es vielleicht schon die Regel. Denn:
Greenpeace hat vor 1 ? Wochen einen Untersuchungsbericht vorgelegt, in dem weltweit zum ersten Mal gentechnische Verunreinigungen in Milch nachgewiesen wurden. Mehr Dazu von Marian Busch von Radio F.R.E.I. aus Erfurt.

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Soweit das Gespräch von Radio F.R.E.I. aus Erfurt mit Dr. Christoph Then über gentechnische Verunreinigungen in Milchprodukten. Mehr Informationen hierzu gibt's bei "greenpeace.de". Dort auch ein Einkaufsratgeber mit einer aktuellen Auflistung von Firmen, deren Produkte ohne Gentechnik hergestellt werden.
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Ist es das "größte Jobvernichtungsprogramm der Nachkriegsgeschichte"? Das meint IG-Metall-Chef Jürgen Peters. Oder: Ist es das Ende des "deutschen Sonderwegs" - was der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber meint? Seit der Siemens-Konzern die Beschäftigten zweier Werke vor die Alternative stellte, arbeitslos zu werden oder mehr zu arbeiten ist die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche wieder Thema. PolitikerInnen der großen Parteien loben den Abschluss, die IG-Metall sagt, es sei nur ein Einzelfall gewesen und die Arbeitgeberverbände lachen sich ins Fäustchen. Für Radio Z aus Nürnberg sprach Maike Dimar mit Hartmut Seifert, er ist Experte für Arbeitszeitpolitik und Arbeitsmarktforschung am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

für ZIP-FM: evtl. letzte Frage wegschneiden

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In den Vorstandsetagen von Siemens ist die Antrittsrede des neuen Bundespräsidenten Horst Köhler vom vergangenen Freitag einhellig begrüsst worden. Im politischen Wochenrückblick von Radio Z aus Nürnberg wird sie kritischer gesehen.

Anmerkung: W. Schlicht / Radio Z verharmlost Saddam-Regime bei 3:30 "Terror im Irak erst seit US im Land", so'n Unsinn möchte ich nicht senden, deshalb hier aus inhaltlichen Gründen rausgeschnitten und nur zweiter Teil in der Sendung

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Soweit unsere heutige Ausgabe von zip-fm, die Sendung morgen wird aus Marburg kommen, unter anderem mit einem Beitrag von LoRa Zürich zum Stand der Entwicklungen im Bereich der Atomenergie. Vielen Dank fürs Zuhören heute.