zip-fm vom 8.3.2005 - korrigiert

ID 8910
 
1 Die Geschichte des Internationalen Frauen(kampf)tages
2 Ist Hartz IV gesundheitsschädigend? - Unzumutbare Härten beim ALG II
3 Das neue Buch vom Papst - Ideologie des Bösen
4 Ich bin keine Wurst
Audio
32:25 min, 15 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 08.03.2005 / 17:57

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Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: wera
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 08.03.2005
keine Linzenz
Skript
Der 8. März – der Internationale Frauenkampftag. In Deutschland passiert an diesem Tag heute kaum noch etwas, vielleicht ein paar Flugblätteraktionen, eine kleine Demo oder ein paar Hinweise der Politiker. Vielleicht darf auch hin und wieder eine Frauenbeauftragte eine Rede halten. Dieses Jahr sollte am Frauentag in Deutschland das Motto „Frauen bewegen Politik“ gelten.

In Istanbul gab es am Sonntag eine Demonstration zum Frauentag gegen Ehrenmorde, Zwangsehen und Vergewaltigung in türkischen Gefängnissen. Die 500 TeilnehmerInnen wurden von der türkischen Polizei bei einem Einsatz mit Pfeffergas und Schlagstöcken hatte die türkische Polizei gewaltsam auseinander getrieben und 63 Demonstranten, darunter 29 Frauen, in Gewahrsam genommen. Dazu sagte der türkische Außenminister, er könne die Vorfälle nur bedauern, allerdings habe es sich um eine nicht genehmigte Demonstration gehandelt, und jeder müsse sich Recht und Gesetz fügen – die Frauen sollen dann wohl bitte weiterhin zu Hause bleiben und bitte nie für ihre Rechte kämpfen - denn das wäre ja illegal.

Den internationalen Frauentag gibt es jetzt seit 92 Jahren. Was er für einen geschichtlichen Hintergrund hat, dazu in unserem ersten Beitrag.

Weiter zu den Hartz-Reformen – sind die Hartz IV- Reform letztendlich gesundheitsschädlich?

Im dritten Beitrag wird das neu erschienene Buch vom Papst beleuchtet. Es ist kaum in den Medien etwas darüber zu erfahren, dabei bietet es genügend Diskussionsstoff: ob nun über die angesprochene Homosexualität als "Ideologie des Bösen" oder die Gleichsetzung von Abtreibung und Holocaust.

Und im vierten Beitrag widmen wir uns mal wieder Harz IV und geben einige Anweisungen, wie HarzIV Betroffene sich so verhalten sollten.
1. Die Geschichte des Internationalen Frauen(kampf)tages

2. Ist Hartz IV gesundheitsschädigend? - Unzumutbare Härten beim ALG II

Die Hartz-4 Reform glich die ehemalige Arbeitslosenhilfe dem Sozialhilfesatz an.

Im aktuellem Armutsbericht wird Erwerbslosigkeit als größter Armutsgrund benannt.

Aber die betroffenen Menschen sind mit ihren schwierigen Lebensumständen anscheinend noch nicht genug gestraft, nein da müssen noch ein paar zusätzliche Gemeinheiten im Hartz 4 Gesetz verankert sein um es den Menschen so ungemütlich wie möglich zu machen.

Harri Koch von Radio Z unterhielt sich darüber mit Ernst Ulrich Huster, Politikprofessor mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik.

3. Das neue Buch vom Papst - Ideologie des Bösen

Z.Z ist der Papst vor allem wegen seinem Gesundheitszustand im Gespräch. Die Medien beschäftigen sich mit Fragen,ob und wann der Papst wieder öffentlich auftritt und wie die Nachfolge zu regeln ist. Die Bild-zeitung ruft auch mal schon zum "Beten für den Papst" auf. Mit der Verschlechterung des Gesundheitszustandes des alten Mannes ist sein neuestes Buch vollkommen aus dem Blick geraten. Dabei bietet es wahrlich interessanten Lesestoff. Die Vernichtung der Juden habe nach dem Sturz des Nazi-Regimes zwar aufgehört, doch dauere die legale Vernichtung ungeborener menschlicher Wesen an, meint der Papst etwa zum legalen Schwangerschaftsabbruch. Auch mit Homosexuellen hat Karol Woytilla, alias "der Papst" ein Hünchen zu rupfen. Die verbreiten seiner Meinung nach mit Hilfe von Antidiskriminierungsgesetzen eine "Ideologie des Bösen". Radio Z sprach mit Alexander Zinn, dem Pressesprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland, über die skandalträchtige Kirchenliteratur.

4. Ich bin keine Wurst

Angriffe auf soziale Standards gehören mittlerweile in manchen Kreisen ganz offensichtlich zum guten Ton. Fast könnte mensch meinen, es gäbe einen Wettbewerb wer die originellsten Verschärfungsvorschläge aus der Tasche ziehen kann. Bei manchen erzeugt das Wut, bei anderen konkrete Kampfbereitschaft – wie etwa bei den Opel- oder Daimler-Beschäftigen in den vergangen Wochen und Monaten. Viele aber sind unorganisiert, leben inmitten von Widersprüchen, sehen sich verunsichert und in die Ecke gedrängt.

Aus diesem Grund sind ursprünglich Gewerkschaften gegründet worden, als traditionelle Verbündete der Sozialdemokratie hierzulande heißt das aber: insbesondere die Funktionärsebene steht mittlerweile Seit an Seit mit den Herren Regierungsvertretern, die die ganzen Zumutungen derzeit in Gesetzesform gießen. Eine Ausnahme bilden freilich anarchosyndikalistische Gewerkschaften wie etwas die FAU – auf deren Überlegungen fußt auch der folgender Beitrag.