[zip-fm] 05. April 2005

ID 9119
 
1.FRN 9117: Politischer Berufungsprozess in Gießen und die Aufdeckung von Lügen und Vertuschungen auf Staatsseite - Teil I
2.FRN 9107:Antifaschistische Proteste gegen den Nazi-Aufmarsch in München
3.FRN 9096: Ausstellung zu Prostitution und globalem Frauenhandel

Themenübersicht:
Insgesamt drei Themen werden uns in der kommenden halben Stunde beschäftigen: Zum einen hört ihr einen Beitrag zu dem aktuellen politischen Prozess gegen Patrick Neuhaus und Jörg Bergstedt in Gießen. Dann gibt es einen Bericht über den Naziaufmarsch in München vom vergangenen Samstag. Und schließlich ein Interview zu dem Thema „Prostitution im Zeitalter der Globalisierung“.

1) Politischer Berufungsprozess in Gießen und die Aufdeckung von Lügen und Vertuschungen auf Staatsseite (Teil I)
Die Erfahrung, dass Gesetze und ihre Anwendung seitens der Polizei oder der Justiz nicht politisch neutral sind, mussten schon viele politisch engagierte Menschen machen. Wie stark jedoch der politische Wille, quer durch die Reihen bei Polizei, Justiz, Presse und Politik, ins Gewicht fällt, durften zwei politische Aktivisten in Gießen erfahren. Vor ungefähr einem Jahr wurden sie in erster Instanz verurteilt, nun bestreiten sie den Berufungsprozess. Dabei versuchen sie aufzudecken, dass der politische Wille in den Chefetagen von Polizei, Politik und Presse sogar zu Erfindungen von Straftaten und öffentlichen Lügen führte. In die immer komplexer werdenden Vorgänge in Gießen wird Euch Marc von Radio Unerhört Marburg einen Einstieg geben. Bei Zip-FM werden in den nächsten drei Tagen weitere Beiträge zu diesem Berufungsprozess folgen. Damit soll die gängige Praxis von Repression, Verurteilung und Diffamierung von politischer Opposition in Gießen etwas genauer unter die Lupe genommen werden. Die ganzen Hintergründe hierzu lassen sich unter www.projektwerkstatt.de/prozess finden.

2) Antifaschistische Proteste gegen den Nazi-Aufmarsch in München
In den Abendstunden des 28. März wurde im Dortmunder Hauptbahnhof der 32jährige Punk Thomas Schulz von einem 17jährigen Neonazi durch einen Messerstich ermordet. Nur 4 Tage nach dem Mord demonstrierten am vergangenen Samstag knapp 4000 Menschen in Dortmund gegen den rechtsextremen Terror.
Zeitgleich fand in München ein Aufmarsch von Neonazis aus dem Umfeld der sog. "Freien Kameradschaften" statt, der mit einem Nazi-Rock-Konzert auf der Münchner Theresienwiese endete. Zwar wurde das Konzert offiziell verboten, doch die Nazis umgingen das Verbot, in dem sie eine Abschlusskundgebung mit gesungenen Redebeiträgen durchführten. Gegen den Naziaufmarsch formierte sich ein breites Spektrum zu Gegenaktivitäten. Vom Oberbürgermeister bis hin zu autonomen Antifaschistinnen und Antifaschisten waren mehrere Tausend Menschen auf der Straße, um den rechtsextremen Aufmarsch nicht ungestört über die Bühne gehen zu lassen. Bernd Moser von Radio Z aus Nürnberg sprach mit Andreas Mohr, einem Münchner Antifaschisten, der am vergangenen Samstag direkt vor Ort das Geschehen beobachtete.

3) Ausstellung zu Prostitution und globalem Frauenhandel
“Lust auf mehr“ lautet der Titel des Begleitprogramms zur Ausstellung „Bordell und Boudoir“ in der Kunsthalle Tübingen. Ein zentraler Teil dieses Begleitprogramms ist die Terre des Femmes-Ausstellung über Prostitution im Zeitalter der Globalisierung. Ob das allerdings Lust auf mehr macht, ist die Frage. Denn das Geschäft mit der Vermarktung von Frauen und Mädchen boomt wie nie zuvor. Auf über 20 Ausstellungstafeln informiert Terre des Femmes mit Texten und Fotos über Frauenhandel und Zwangsprostitution. Deutschland ist ein wichtiges Ziel- und Durchgangsland des weltweiten Frauenhandels und hundertausende Frauen, meist aus Osteuropa, sind Opfer dieser Form moderner Sklaverei. Die Ausstellung arbeitet heraus, dass es sich bei Frauenhandel und Zwangsprostitution um schwere Menschenrechtsverletzungen handelt. Juliane von Krause (München), Expertin für Migration und Frauenhandel bei Terre des Femmes, ist die Autorin der Texte der Ausstellung. Mit ihr sprach Andreas Linder vom Freien Radio aus Tübingen über Inhalte und Ziele der Ausstellung.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 22.Mai in der Kunsthalle in Tübingen. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.frauenrechte.de.
Audio
29:09 min, 13 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 05.04.2005 / 12:27

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Anja Schöner
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 05.04.2005
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.