[zip-fm] 03.Mai 2005

ID 9340
 
Guten Tag und herzlich willkommen zur Dienstagsausgabe von zip-fm, der Zusammenarbeit der Info- und Politikredaktionen freier Medien. Verantwortlich für die heutige Sendung ist Radio Dreyeckland aus Freiburg. Insgesamt drei Beiträge erwarten euch in der kommenden halben Stunde.
Wir beginnen mit einem Rückblick auf den diesjährigen 1. Mai. Dann gibt es einen Ausblick auf den 8. Mai 2005, den 60sten Jahrestag des Kriegsendes. Konkret geht es um deine Kunst- und Antikriegsaktion in Berlin. Und schließlich werden wir uns mit dem Thema Militärpsychiatrie und ihre Folgen nach 1945 beschäftigen.
Er ist einmal Kampftag der Arbeiter gewesen, dann lange Zeit Kampftag der radikalen Linken in Berlin-Kreuzberg. Der 1. Mai. Doch das ist alles schon lang nicht mehr. Vergangenen Sonntag waren dennoch Tausende auf den bundesdeutschen Straßen. Ein Bericht dazu von Radio Dreyeckland aus Freiburg.
Der „Verein für die unliterarische Verwendung der Literatur und außergewöhnliche Brechtvorhaben plant eine ungewöhnliche Aktion in Berlin und Potsdam.
“Die himmlischen Vier“ wollen dabei an ähnliche Aktionen vergangener Zeiten anknüpfen, als de Figur des toten Soldaten auf den Schlachtfeldern von Verdun, auf dem Soldatenfriedhof in Bitburg und der alten Bundeshauptstadt Bonn auftauchte.
Nun soll der tote Soldat am 8. und 9. Mai in der Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands begraben werden. Anlass ist der 60ste Jahrestag der Befreiung. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Ob und wie aber die Aktion stattfinden kann, bleibt wohl bis zuletzt ungewiss, denn jetzt hat sich der Berliner Senat mit dem Fest der Demokratie am Reichstag breitgemacht und für die Kunstaktion scheint kein Platz mehr zu sein.
Ein Beitrag von Thomas Guthmann, Radio Onda - Agéncia radiofónica Latinoamérica-Europa aus Berlin.

Zu den Folgen eines Krieges zählen schwere psychische Erkrankungen – sowohl bei den Opfern als auch bei den Tätern, sprich den Soldaten. In der deutschen Wehrmacht gab es infolge der Kriegserlebnisse zahlreiche Traumatisierungen, Psychosen oder andere Schädigungen. Schon seit dem Ersten Weltkrieg hatte sich als neue wissenschaftliche Disziplin die Militärpsychiatrie entwickelt. Steht im Zentrum medizinischer Behandlungen normalerweise die Genesung der Patienten, so ging es der deutschen Militärpsychiatrie im Zweiten Weltkrieg in erster Linie darum, die Zahl der Erkrankungen zu reduzieren - die psychischen Leiden wurden schließlich als eine Form der „Drückebergerei“ betrachtet.
Die psychiatrische Klinik in Marburg wurde im Zweiten Weltkrieg als Reservelazarett genutzt. Unter der medizinischen Leitung der Professoren Kretzschmar und Langenlüdecke wurden auch hier Soldaten der Wehrmacht im Dienste von Staatsraison und Militärgerichtsbarkeit begutachtet und behandelt. Roland Müller untersucht in seinem Buch ‘Wege zum Ruhm’ die Geschichte und ihre Hintergründe der Marburger Militärpsychiatrie. Radio Unerhört Marburg sprach bereits im Sommer 2001mit dem Autor.
Wir sind am Ende der Dienstags-Ausgabe von zip-fm. Verantwortlich für die Sendung war Radio Dreyeckland auf Freiburg. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis morgen.
Audio
30:00 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 03.05.2005 / 14:14

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Anja Schöner
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 03.05.2005
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.