Schwanenbraten in Tangermünde
ID 44580
Immer wieder seltsam dieses Jägervolk. Da laden sie sich doch gegenseitig ein und schießen im Vogelschutzgebiet die Wildgänse vom Himmel kurz vor deren Schlafengehen ...
Audio
04:09 min, 9718 kB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.11.2011 / 14:32
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Dateizugriffe: 399
Klassifizierung
Type: Interview
Language: deutsch
Subject area: Umwelt, Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Series: Corax-Widerhall
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Das Komitee gegen den Vogelmord hat Beweise für
illegale Jagd auf Wasservögel im EU Vogelschutzgebiet "Elbaue Jerichow" vorgelegt. Wie der Verband mitteilt, hat am vergangenen Freitag eine Gruppe von Jägern versucht, Wildgänse beim Einflug auf ihr Schlafgewässer an der alten Elbe bei Klietznick (Kreis Jerichower Land) abzuschießen. Fotos und Videomaterial, auf dem die Jäger mit Waffen zu erkennen sind und zugeben, auf die Gänse geschossen zu
haben, will das Komitee in den nächsten Tagen an die Behörden weiterleiten.
"Als gegen 16 Uhr die ersten Gänsegruppen am Schlafplatz eintrafen, fielen kurz nacheinander 5 Schüsse", berichtet Thomas Hellwig, Ornithologe und 2. Vorsitzender des Komitees. Einem Beobachterteam
des Komitees gelang es, eine Gruppe von vier mit Schrotflinten bewaffneten Personen in dem unwegsamen Gelände aufzuspüren und zu fotografieren. Wie sich herausstellte handelte es sich um zwei örtliche Jagdaufseher, die zwei Jagdtouristen aus Thüringen an den Gänseschlafplatz geführt hatten. Von den Vogelschützern zur Rede gestellt, verließen die Männer das Gebiet. Vorher gaben sie jedoch noch vor laufender Videokamera zu, auf die landenden Gänse geschossen
zu haben.
Bei den Gewässern und Altarmen im Havelland handelt es sich Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, in denen jedes Jahr zehntausende Kraniche, Enten, Schwäne und Wildgänse rasten und überwintern. Um die Zugvögel in diesen äußerst sensiblen Bereichen zu schützen, wurde ein großer Teil der Flächen als Naturschutz- oder EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die Jagd an und auf den Rastgewässern ist laut §23 des Landesjagdgesetzes von Sachsen-Anhalt streng untersagt.
"Wir sind entsetzt, dass einige Jäger diese einzigartigen Naturlandschaft immer noch als Selbstbedienungsladen für ihr Hobby betrachten und Schutzvorschriften missachten", so Thomas Hellwig. Der
Naturschützer fordert eine bessere Überwachung der Gebiete durch die Behörden und ein strengere Kontrollen der Jagdpächter, die gegen
Bares organisierte Wasservogeljagden in Sachsen-Anhalt anbieten.
Dass hinter der Jagd auf Wasservögel im Havelland oft rein kommerzielle Interessen stehen, zeigt auch der Fall eines Restaurants in Tangermünde, dessen Inhaber seinen Gästen - trotz strenger Vermarktungsverbote - frisch geschossene Schwäne aus der Region als
Delikatesse anbietet. Auch in diesem Fall hat das Komitee angekündigt, Anzeige zu erstatten und eine Kopie der Speisekarte an die zuständige Jagdbehörde zu schicken.
illegale Jagd auf Wasservögel im EU Vogelschutzgebiet "Elbaue Jerichow" vorgelegt. Wie der Verband mitteilt, hat am vergangenen Freitag eine Gruppe von Jägern versucht, Wildgänse beim Einflug auf ihr Schlafgewässer an der alten Elbe bei Klietznick (Kreis Jerichower Land) abzuschießen. Fotos und Videomaterial, auf dem die Jäger mit Waffen zu erkennen sind und zugeben, auf die Gänse geschossen zu
haben, will das Komitee in den nächsten Tagen an die Behörden weiterleiten.
"Als gegen 16 Uhr die ersten Gänsegruppen am Schlafplatz eintrafen, fielen kurz nacheinander 5 Schüsse", berichtet Thomas Hellwig, Ornithologe und 2. Vorsitzender des Komitees. Einem Beobachterteam
des Komitees gelang es, eine Gruppe von vier mit Schrotflinten bewaffneten Personen in dem unwegsamen Gelände aufzuspüren und zu fotografieren. Wie sich herausstellte handelte es sich um zwei örtliche Jagdaufseher, die zwei Jagdtouristen aus Thüringen an den Gänseschlafplatz geführt hatten. Von den Vogelschützern zur Rede gestellt, verließen die Männer das Gebiet. Vorher gaben sie jedoch noch vor laufender Videokamera zu, auf die landenden Gänse geschossen
zu haben.
Bei den Gewässern und Altarmen im Havelland handelt es sich Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, in denen jedes Jahr zehntausende Kraniche, Enten, Schwäne und Wildgänse rasten und überwintern. Um die Zugvögel in diesen äußerst sensiblen Bereichen zu schützen, wurde ein großer Teil der Flächen als Naturschutz- oder EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die Jagd an und auf den Rastgewässern ist laut §23 des Landesjagdgesetzes von Sachsen-Anhalt streng untersagt.
"Wir sind entsetzt, dass einige Jäger diese einzigartigen Naturlandschaft immer noch als Selbstbedienungsladen für ihr Hobby betrachten und Schutzvorschriften missachten", so Thomas Hellwig. Der
Naturschützer fordert eine bessere Überwachung der Gebiete durch die Behörden und ein strengere Kontrollen der Jagdpächter, die gegen
Bares organisierte Wasservogeljagden in Sachsen-Anhalt anbieten.
Dass hinter der Jagd auf Wasservögel im Havelland oft rein kommerzielle Interessen stehen, zeigt auch der Fall eines Restaurants in Tangermünde, dessen Inhaber seinen Gästen - trotz strenger Vermarktungsverbote - frisch geschossene Schwäne aus der Region als
Delikatesse anbietet. Auch in diesem Fall hat das Komitee angekündigt, Anzeige zu erstatten und eine Kopie der Speisekarte an die zuständige Jagdbehörde zu schicken.