Anmod:

Im Bundestag wurde er bereits heftig debattiert - der Entwurf für eine weitere Gesundheitsreform. Vom Gesundheitskompromiss sprechen viele, weil sich SPD und CDU mit ihren unterschiedlichen Konzepten jeweils nicht durchsetzen konnten, und statt dessen ein Stückwerk einzeln ausgehandelter Detail zu einem Gesetzesvorschlag verarbeitet wurde. Der Sozialverband Volkssolidaritä hat gemeinsam mit dem Sozialverband Deutschland ein Gutachten in Auftrag gegeben, um den Dschungel der neuen Regelungen zu lichten, und die Folgen für die Patienten herauszuarbeiten. Das Fazit des Gutachtens ist beunruhigend, so wird v.a eine soziale Schieflage und die einseitige Belastung von PatientInnen bemängelt. Wir wollten es genauer wissen, und haben uns deshalb an den Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr Bernd Niederland gewand. Im Interview widmet er sich zunächst der Frage, was die wichtigsten geplanten Änderungen im Gesundheitswesen im Entwurf der Bundesregierung sind:

Abmod:

Selbst wenn die Zumutungen für chronisch Kranke erst einmal zurück gestellt werden - die Grundtendenz bei der Gesundheitsreform bleibt: Gesundheit wird immer mehr zum privaten Risiko, dass durch Eigenleistungen und Zuzahlungen finanziert werden muss. An dem grundsätzlichen Problem, dass sich wohlhabende und gesunde aus der Finanzierung verabschieden, ändert auch die neue Reform nichts - ganz im Gegenteil. Das war ein Interview mit Dr. Niederland vom Sozialverband Volkssolidarität.