Die Deutsch-französische Brigade zelebriert "Totengedenken"

ID 24626
 
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Am Donnerstag den 23.10.2008 will die Deutsch-Französische Brigade auf dem Hartmannweilerkopf im Elsass (F)zum dritten Mal ein sogenanntes Totengedenken zelebrieren. Als gerngesehene Staffage sind Schülerinnen des Markgräfler Gymnasiums in Müllheim (Baden, BRD)einem der drei Standorte der Brigade eingeplant.
Dagegen wendet sich vorallem der markgräfler friedensrat mit einem Offenen Brief an Kollgium, Eltern und Schülerinnen des Gymnasiums.
Ulrich Rodewald vom Markgräfler Friedensrat im gespräch mit Michael Menzel von RDL.
Audio
05:45 min, 5384 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.10.2008 / 18:06

Dateizugriffe: 398

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Andere
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: kmm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 22.10.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Wider die Schülerinnenteilnahme an Totengedenken der deutsch-französischen Brigade



Den Krieg entehren Keine Teilnahme von Schülerinnen an Totenfeier der Deutsch Framzösischen Brigade

In einem Brief an die Schulleitung und das Kollegium des Markgräfler Gymnasiums hat sich der Friedensrat Markgräflerland gegen die Teilnahme 15jähriger Schülerinnen und Schüler an einer Feier der Deutsch Französischen Brigade am Hartmannsweilerkopf ausgesprochen.
Aufklärung der Schülerinnen und Schüler über Kriegsverbrechen kann ja nur die Schlussfolgerung haben: „Nie wieder Krieg!“ erklärt der Friedensrat und betont, dass es aus seiner Sicht völlig unverständlich ist, wie ein solches Gedenken an die Opfer vergangener Kriege begangen werden soll mit Angehörigen eines militärischen Gefechtsverbandes wie der Deutsch Französischen Brigade, die ausgebildet werden, um neue Kriege zu führen. Diese Brigade ist ausdrücklich dazu ausgebildet und ausgerüstet, um Angriffskriege zu führen. Sowohl im Auftrag der NATO als auch der EU.
Der Friedensrat zitiert in diesem Zusammenhang den ehemaligen Kommandeur der Deutsch Französischen Brigade, Generalmajor Hans-Otto Budde, der in aller Offenheit dargelegt hat, welche Soldatinnen für künftige Operationen gefordert seien: „ Wir brauchen den archaischen Kämpfer und den, der den High-Tech-Krieg führen kann. Diesen Typus müssen wir uns wohl vorstellen als einen Kolonialkrieger, der fern der Heimat bei dieser Art von Existenz in Gefahr steht, nach eigenen Gesetzen zu handeln.“ Denn: Der „Staatsbürger in Uniform“ hat ausgedient.“

Der Friedensrat Markgräflerland will nicht, dass junge Frauen und Männer zu „archaischen Kolonialkriegern“ ausgebildet werden. Weder hier in Müllheim noch anderswo. Und der Friedensrat will nicht, dass junge Menschen - bewusst oder unbewusst - als Staffage für eine Verharmlosung neuer Kriege missbraucht werden. Der Friedensrat will, dass weder von Müllheim noch von einem anderen Ort Krieg ausgeht.
Deshalb fordert der Friedensrat Schulleitung und Kollegium auf: Sagen Sie die Teilnahme an dieser dem Frieden nicht dienenden Veranstaltung ab. Sinn der deutsch französischen Freundschaft ist es nicht, gemeinsam Kriege gegen Dritte zu führen, sondern sich gemeinsam für den Frieden zu engagieren.
Mitarbeiterinnen des Friedensrates sind jederzeit bereit, über die strittigen Fragen öffentlich zu diskutieren.

Kommentare
23.10.2008 / 12:02 Katharina Mann, Anne Forker, Dissent Medienwerkstatt
gesendet bei zip-fm 23. 10. 2008
Danke!