Europakanal

ID 4652
 
Galileo - die EU macht im Weltraum mobil
Audio
54:30 min, 25 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.07.2003 / 19:24

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Europakanal
Entstehung

AutorInnen: Wally Geyermann
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 23.07.2003
keine Linzenz
Skript
Galileo - die EU macht im Weltraum mobil

Galileo ist das erste ausdrücklich für zivile Zwecke entwickelte satellitengestützte Positionsbestimmungs- und Navigationssystem, so steht es auf der offiziellen und anscheinend noch nicht aktualisierten Galileo Webseite, einer Unterseite der EU Generalkommission Verkehr und Transport.

Galileo ist das wohl ehrgeizigste Technologieprojekt Europas, ein Satellitennavigationssystem, das im Mai nach 3 Jährigen Verhandlungen abgesegnet wurde und nun in seine Startphase tritt.

Unser Leben wird viel einfacher werden mit Galileo, viel ungefährlicher und organisierter.
So wird uns verheißen. Und Galileo sei wesentlich für die Zukunft der
europäischen Industrien im Bereich der Hochtechnologien. Mit Galileo würden neue, umfangreiche Märkte erschlossen. Juhu!
Ein eigentlicher Grund für die Galileo Installation ist, dass GPS den USA untersteht. Das Streben des Pentagon nach einer Vorrangstellung beim Satellitengesteuerten Navigieren auf der Erde als auch die erste Position im Weltraum an sich schmeckt den EU-Kraten überhaupt nicht.


So heißt es in dem Weltraumprogramm der EU:
Die Raumfahrt ist heute ein wesentlicher Faktor für die Umsetzung europäischer Ziele und Maßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung, dem Umweltschutz, Verkehr und Mobilität sowie der Informationsgesellschaft. Raumfahrtanwendungen liefern ferner Antworten auf neue Fragen im Zusammenhang mit der Sicherheit, die sich im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU (GASP) und der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) sowohl für den Schutz der Bürger als auch im militärischen Bereich stellen.


Nach dem offiziellen imperialistischen Coming Out der EU während des Irak-Krieges soll Galileo offiziell militärische Bedeutung erhalten und die sog. EU Eingreiftruppen mit Informationen versorgen.

Das lange Gerangel um die wirtschaftliche Vormachtstellung, das zwischen Italien und Deutschland ausgetragen wurde, hat sich ebenfalls entschieden.
Und zwar vom Prinzip des sogenannten "geographic return", d.h. Qualifikationen wurden so gut wie außer Acht gelassen. Der Staat, der am meisten Geld investiert, bekommt auch das größte Kuchenstück ab. Und das ist die BRD.
Das ehemalige Vorstandsmitglied des Energiekonzerns Viag, der Deutsche Rainer Grohe, wurde zum Chef der für Galileo agierenden Gruppe Galileo joint undertaking berufen. Der Standort des Unternehmens wird in Bayern liegen. Die Durchsetzung der nationalen Interessen der BRD an Galileo lässt die deutsche Wirtschaft sich die Hände reiben. " Mit dieser Lösung können Deutschlands industrielle Kernkompetenzen bei der künftigen Schlüsseltechnologie gesichert werden" verlautete Stolpe und auch MAN sind zufrieden, die wie viele andere deutsche Konzerne an sogenannten Galileo Konsortien beteiligt sind,
um hier in Verhandlungen mit Galileo Joint Undertaking ihre Verträge unter Dach und Fach zu bringen.

Von Wolfgang Brunn, Vorstandsvorsitzender von MAN Technologie hört man dazu die Aussage: Bei Galileo geht es um Macht und militärische Strategie.

Ihr hört in der kommenden Stunde Interviews mit dem Journalisten Marcus Hammerschmitt, einem kritischen Beobachter der ESA - der European Space Agency - die neben der EU Kommission Galileo aufbaut, mit Rene Carrier einem Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, deren Guter Name auf den ESA Seiten werbetechnisch geschickt eingesetzt wird und Angel Landelbaso, Mitarbeiter der Galileo Einheit in der EU Generalkommission Verkehr und Transport.

Kommentare
31.03.2004 / 19:23 Ede, Radio Quer, Mainz/Wiesbaden
gesendet bei Radio Quer
am 03.09.03 um 14 Uhr