Gefangenenaufstände im Revoltejahr 1990 - ein Rückblick

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Am 28. Mai 1990 sorgt eine spektakuläre Aktion zweier Gefangener der JVA Hamburg-Fuhlsbüttel (Santa Fu) für Aufsehen.
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20:51 min, 14 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 02.10.2013 / 11:49

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Wolfgang Lettow, radio flora
Radio: radio flora, Hannover im www
Produktionsdatum: 01.10.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am 28. Mai 1990 sorgt eine spektakuläre Aktion zweier Gefangener der JVA Hamburg-Fuhlsbüttel (Santa Fu) für Aufsehen. Sie klettern auf das Dach der Anstalt, um die Öffentlichkeit auf ihre beschissene Situation hinzuweisen. Eine wichtige Forderung ist die nach der Schließung der Isolationsstationen. Viele Mitgefangene klettern anschließend auch auf`s Dach, andere besetzen den Knasthof. Bis einschließlich 1. Juni ist das Kontrollsystem der JVA ausgeschaltet. Oder wie es einer der Dachbesetzer ausdrückt, der Knast ist in dieser Zeit unregierbar.
Die zunächst lokal begrenzte Aktion löst Reaktionen im ganzen Bundesgebiet aus. Gefangene anderer Anstalten bekunden ihre Solidarität, indem sie sich auf ganz unterschiedliche Weise an dem Protest beteiligen. Sie schreiben Petitionen oder sammeln Unterschriften, verweigern die Arbeit oder den Einschluß. Sie organisieren Hungerstreikaktionen oder besetzen die Anstaltshöfe und -dächer. Viele kleinere Aktionen bleiben von der Öffentlichkeit unbeachtet Trotzdem lassen sich anhand der Presseberichte Aktionen in einigen Knästen nachvollziehen:
Februar JVA Straubing
März JVA Kassel
Mai JVA Fuhlsbüttel
Mai JVA Mannheim
Juni JVA Vechta
Juni JVA Frankfurt/M
Juli/August JVA Straubing

Gespräch mit Gerd vom Autonomen Knastprojekt (AKP) aus Köln.