Am 25. September 2013 gab es in der Chemnitzer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber eine schwere Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Bewohnergruppen. Es gab zahlreiche Verletzte, Teile des Flüchtlingsheimes brannten. Hintergrund war die sich immer weiter zuspitzende soziale Situation im Heim durch eine massive Überbelegung. Die Reaktionen auf dieses Ereignis waren recht unterschiedlich. Die Vertreter der Stadt Chemnitz betonten, dass das Land Sachsen zuständig ist. Auf die (auch ihrer Meinung nach) unhaltbaren Zustände innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung hätten die kommunalen Behörden keine Möglichkeiten der Einflussnahme. NPD und Pro Chemnitz organisierten Kundgebungen und Märsche für die „verängstigten Anwohner“. Anders als in Schneeberg beteiligten sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort so gut wie gar nicht an den Veranstaltungen der fremdenfeindlichen Scharfmacher. Was allerdings nicht heißt, das weite Teile der Anwohner im Chemnitzer Ortsteil Ebersdorf keine Vorurteile und Abwehrreflexe gegen die Asylbewerber in ihrem Umfeld haben.

Dr. Justus Ulbricht moderiert im Auftrag der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLPB) einen Dialog zwischen Kommune, Polizei, Landesbehörde und Anwohnern im Umfeld der Chemnitzer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Am Dienstag fand bereits das 3. Treffen statt. Jörg von Radio T sprach mit ihm.