Alles Andere als ein Zuckerschlecken ist der Alltag in Belo- bzw. Weißrussland, der letzten Insel des puren Nepotismus und Personenkults in Europa. Merkwürdig aus der Zeit gefallen wirken die Bilder des Spießerdiktators an der Spitze der nur von Putins Russland unterstützten Einmann-Diktatur, die vor 6 Tagen einen wichtigen jährlichen Feiertag beging: Am 25.3. vor genau 99 Jahren nämlich erinnert man in großen Paraden an die Gründung der belorussischen Volksrepublik im Jahr 1918 und so feiert man diesen Nationalfeiertag als „Tag des Willens“. Nächstes Jahr zum hundrtsten Mal, da wird der Pomp der staatsmännischen Staffage alles in den Schatten stellen, unfreiwillige Komik inklusive. Aber der Nachbar darf das nicht wissen, der Staat ist von einem riesigen Spitzelapparat durchzogen wie einst die DDR Ulbrichts und Honeckers.
Doch dieses Jahr waren die Feiern getrübt – von wütenden Protesten gegen ein neues Gesetz, berichtete uns die Osteuropareferentin der Gesellschaft für bedrohte Völker, Sarah Reinke…