Behinderung neu denken - Wie man behindert wird.

ID 37463
 
AnhörenDownload
Ist behindert sein normal?
ICF, die Internationalen Klassifikationen der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit legen Form und Grad der Behinderung dar. Beschreiben sie Abweichungen von der Normalität oder schaffen sie Normativität?
Audio
49:38 min, 23 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (24000 kHz)
Upload vom 20.11.2010 / 23:48

Dateizugriffe: 800

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Kultur, Politik/Info
Serie: Behinderung neu denken
Entstehung

AutorInnen: Eva Schmidt
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 20.11.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
In der Sendung geht es um die Klassifizierung von Behinderung, ob und wofür sie notwendig sein könnte und nach welchen Kriterien Menschen mit Behinderung eingeordnet werden.

Claudia Franziska Bruner war Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft „Disability Studies in Deutschland“ - eine Forschungsrichtung, die auf die Überwindung des medizinischen Modells von Behinderung abzielt. Claudia Franziska Bruner schrieb in einem Essay über Körper und Behinderung im Diskurs:

„Körper sind unweigerlich vergeschlechtlicht, sozial klassifiziert, ethnisch und kulturell codiert sowie Normalitäts- und Ästhetikdiskursen unterworfen. So werden unterschiedliche und unterschiedene Körper laufend hervorgebracht und verändert. Im Zuge dieser Herstellungsprozesse von Körpern manifestieren sich gesellschaftliche Macht- und Dominanzverhältnisse.“

Dieses Konglomerat von Interessenshintergründen muss also entwirrt werden, um die Motive für Klassifikationen von Behinderung zu erkennen. Dabei ist bei weitem noch nicht geklärt, warum überhaupt der Behinderungsbegriff notwendig ist, der ja die erste, große Kategorie des sogenannten anderen, des besonderen Menschen darstellen will. Unter anderem wird darauf unser Gesprächspartner Dr. Peter Radtke im Laufe der Sendung eingehen. Er ist Autor und Schauspieler, Mitglied des deutschen Ethikrates und selbst Betroffener. Radtke leidet unter der Glasknochenkrankheit und sitzt im Rollstuhl. Außerdem kommen heute zu Wort: Die Theologin Haike Ranke und Marion Stangl, sie arbeitet im Netzwerk für Frauen und Mädchen mit Behinderung. Dazu hören Sie den Text „Das Urgefühl“ aus einem Geschichtenband „Mehr vom Leben - Frauen und Männer mit Behinderung erzählen.