Ein überregional bekanntes Neonazi-Zentrum in der Karlsruher Umgebung soll wegen Alkoholausschanks ohne Genehmigung vorrausichtlich zum 30.Juni geschlossen werden.
So wie in vielen anderen Regionen, versuchen auch in und um Karlsruhe Neonazis immer wieder Fuß zu fassen. Nachdem vor ein paar Jahren vor allem die Karlsruher Kameradschaft auf sich aufmerksam machte, entstand nach ihrer Auflösung nach einer etwas ruhigeren Phase das Karlsruher Netzwerk. Dieses besteht nach Beobachtungen der lokalen Antifa aus jüngeren Neonazis und ist weniger auf der Straße, als im Internet aktiv. Ein Parteizentrum der NPD, das diese vor drei Jahren im Karlsruher Stadtteil Durlach errichten wollte, scheiterte am entschiedenen Widerstand engagierter Anwohner_innen, der Stadt und der lokalen antifaschistischen Gruppen.
Während also im Stadtgebiet von Karlsruhe Neonazis schnell auf Widerstand stoßen, haben sie es seit Frühjahr letzten Jahres geschafft, sich etwa 40 km südlich von Karlsruhe im Gasthaus Rössle im ländlich gelegenen Rheinmünster-Söllingen ein nationales Zentrum einzurichten. Dahinter stehen unter anderem das verbotene Blood and Honour Netzwerk, das rechtsextremistische Konzerte organisiert sowie lokale Kameradschaften. Kameradschaften sind ähnlich der Strukturen der autonomen Antifa keine Organisationen im eigentlichen Sinn, sondern bestehen aus vielen lokalen Netzwerken, die sich zumeist in Privaträumen treffen und über das Internet kommunizieren. Auch ihr Erscheinungsbild ähnelt häufig dem der autonomen Szene mit schwarzen Kapuzenpullis und Baseballkappen.
Über die Bedeutung des nationalen Zentrums in Rheinmünster-Söllingen sprach Querfunk mit zwei Aktiven der Autonomen Antifa Karlsruhe. Doch zuerst einmal die Frage: Wie wird denn vor Ort mit dem nationalen Zentrum umgegangen?
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