Weitere Ethnisierung, wirtschaftliche Ausbeutung - und keine Visafreiheit: Assoziierungsabkommen der EU mit dem "sicheren Staat" Kosovo

ID 75017
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Kosovo ist für die BRD ein "sicherer Herkunftsstaat". Und jetzt auch Partner eines "Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens" mit der EU: Nachdem bereits im Oktober beide Seiten unterschrieben hatten, hat am 21. Januar auch das Europäische Parlament zugestimmt. Das Abkommen sieht v.a. die Bildung einer Freihandelszone für Waren und Dienstleistungen vor; außerdem u.a. die Unterbindung "illegaler Migration" und ein Rückübernahmeabkommen für Flüchtlinge, Maßnahmen zur "Terrorbekämpfung" und zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien. So soll eine serbische Verwaltungseinheit innerhalb Kosovos entstehen.

Gegen letzteres gab es in Pristina heftige Proteste. Dabei flogen auch Molotowcocktails; in deutschsprachigen Medien ist von einer gewalttätigen nationalistischen Bewegung die Rede. Eva Weber von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration widerspricht dieser Darstellung. Sie sieht in den Protesten das Aufbegehren gegen eine weitere ethnische Aufspaltung eines ex-jugoslawischen Staates, gegen die Korruption und Unterdrückung der Opposition durch die Regierung und gegen den wirtschaftlichen Ausverkauf der ArbeiterInnenrechte in dem bitterarmen Land.

Wir fragten Eva Weber zunächst, ob sie der Einschätzung von Ulrike Lunacek (Grüne) zustimmt, die sich als Berichterstatterin im Europäischen Parlament hocherfreut von dessen Zustimmung zum Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zeigte.

Die zweite Datei enthält dasselbe Interview in der vollständigen Fassung (u.a. zusätliche Passagen zur Frage eines kosovo-albanischen Nationalismus)
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11:26 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.02.2016 / 18:40

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Morgenradio
Entstehung

AutorInnen: Johanna
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 08.02.2016
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
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21:39 min, 20 MB, mp3
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