Typen Typen Typen – Typologie und Typografie

ID 79014
 
Der sich selbst genügende gesellschaftliche Pluralismus lebt von einer Vielfalt der Typen von Menschen. Unter dem Titel "Der Zuschauer" präsentieren wir eine Variantenschau des pluralen Konformismus, eine "Typologie der verschiedenen [...] Rollen, unter denen die Kontemplativität des Zuschauers", und Sachzwang FM möchte ergänzen: des Zuhörers,* "personam aufzutreten pflegt – sowie über einige Mittel, ihnen abzuhelfen". (von 2005; ca. 90 Minuten)
Wie müssen die Menschen und Charaktere – vor allem auch die, die vorgeblich ganz andere Zustände herbeiführen wollen – beschaffen sein, damit sich bloß ja nichts wirklich je ändert?
Es ist "dabei geblieben, daß die Inszenierung der Verdinglichung und Entfremdung als Spektakel innerhalb des Spätkapitalismus jedem eine – 'seine' – Rolle in der generalisierten Passivität aufzwingt. Niemand entgeht diesem Gesetz. 'Wer stets nur zuschaut [...], der wird nie handeln: und genauso hat der Zuschauer zu sein.'"
Im einzelnen geht es dort um Typen wie du und ich ... also den Privaten alias Normalen, den Konsumenten oder Kulturgenießenden, den Romantiker, den Phlegmatiker, den Wanderprediger, das Fußvolk, suchendes Fußvolk, aktives Fußvolk, Volk, das Proletariat, den Psycholog, den Logiker, den Theoretiker oder Philosoph, den aktuellen Kritiker, den Skeptiker, Dauersuchende, den Modedenker und Meisterschwätzer, den Künstler, den Homosexuellen, den Bübischen, Hypochondrische, Berufsirre, den Nerd, den Groupie, den Linken, den Gewerkschafter, den Student und schließlich Christen. Dieser eigentümlichen Arbeitsteilung der Unmündigkeit, die quasi automatische Subjekte hervorbringt, wollen wir nachgehen.
"Die Negation aller dieser Typen erscheint aufgrund der Verfaßtheit alles Menschlichen in [...] Typenform [...] notwendig selbst als Typus. Dies ist falscher Schein. [...] 'Avantgarde sein heißt mit der Wirklichkeit Schritt halten'"

An diese kritische Typenlehre schließen sich ein paar typografische Reflexionen über "Satzzeichen" an, die vor allem auf "Sensibilität des Schriftstellers in der Interpunktion" aus sind und mit erstaunlichen Einsichten aufwarten werden. (von 1956; ca. 30 Minuten)
"Dort, wo es überhaupt etwas zu sagen gibt, weist allerorten Indifferenz gegenüber der literarischen Form auf Dogmatisierung des Inhalts."



*) ja, lieber Hörer, geneigte Hörerin, fassen Sie sich ruhig auch einmal an die eigene Nase ... Ene mene muh, und was bist du?


Dauer: 120 Minuten

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Audio
02:00:00 h, 41 MB, mp3
mp3, 48 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 16.09.2016 / 17:36

Dateizugriffe: 37

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, SeniorInnen, Religion, Kultur, Politik/Info
Serie: Sachzwang FM
Entstehung

AutorInnen: Dr. Indoktrinator
Radio: Querfunk, Karlsruhe im www
Produktionsdatum: 16.09.2016
CC BY-ND-NC
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Der erste Beitrag ist entnommen dem "Magazin" (Ausgabe Sommer 2005) und stammt von der 'Führung der Planetarischen Hierarchie'.
http://www.magazinredaktion.tk/magazin/h...

Die Hintergrundmusik dazu stammt von Combustible Edison (1994, 1996).

Die Hintergrundmusik zum zweiten Beitrag stammt vom Komponisten Adorno (1920-1925).

Kommentare
17.09.2016 / 11:55 michael,
gesendet
bei was deutsch ist am samstag 18-20uhr. danke für die gut gemachte sendung! der marx hat vlcht eine etwas zu tiefe stimme ;)