Erde untertan. Vorsprung durch Technik

ID 94424
 
oder:

Dual Use. Unterteile und herrsche.

Eine kleine Kulturgeschichte der Kolonisierung

In einem Anflug von historischem Materialismus skizziert Klaus Theweleit Jahrtausende währende Menschheitsgeschichte, in einem regelrechten Parforce-Ritt geht es von der Frühgeschichte der Menschheit bis hinein in die Neuzeit und Gegenwart. Ihn interessiert vor allem die Entwicklung von Rationalität (analytischem Denken, "instrumenteller Vernunft") und avancierten Kulturtechniken, die Theweleit auf Segmentierung und Sequenzierung herunterbricht.
Der zwieschlächtige Charakter der menschlichen Kulturentwicklung und Zivilisation mündet schließlich in eine äußere und innere Kolonisation. Theweleit beschreibt, wie sich Herrschaft in Körper und Geist der Menschen einschreibt. Die bisherige Geschichte des Fortschritts ist damit zugleich eine von Unterwerfung, Zurichtung und Selbstzurichtung.
Tierzähmung und Seßhaftwerdung, Sprache, Landwirtschaft und Handwerk, Schrift, Bergbau und Metallbearbeitung, Technik und Militär, Schiffahrt, das Alphabet, Kartografie und Buchdruck, Wissenschaften, Verwaltung, Elektrifizierung und Medien ... Vernetzung und Abstraktion, Formalisierung und Digitalisierung sind nur Stationen auf dem Weg zum ultimativen Siegeszug einer Sequenzierung, die längst das Denken der Menschen affiziert: Genom und Computer.


Dauer: 120 Minuten

_
Audio
02:00:00 h, 48 MB, mp3
mp3, 56 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 23.03.2019 / 18:44

Dateizugriffe: 21

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Religion, SeniorInnen, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Sachzwang FM
Entstehung

AutorInnen: Dr. Indoktrinator
Radio: Querfunk, Karlsruhe im www
Produktionsdatum: 23.03.2019
CC BY-ND-NC
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Der Vortrag wurde im November 2018 in Freiburg gehalten, anläßlich des 50-jährigen Bestehens des Informationszentrums Dritte Welt (iz3w, gegründet 1968).

Hintergrundmusik diesmal von:
John Fahey, Pole, Earth, Nought.