Ein Dorn im Auge ist sie der CDU im Badischen Pforzheim: die Wanderausstellung »Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland«. Die Ausstellung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten - kurz VVN-BdA - tourt seit zwei Jahren durch die BRD. Sie informiert auf 27 Tafeln über Organisation, Ideologie und führende Köpfe von rechtsextremen Parteien und deren Umfeld.
Fast hatte es so ausgesehen, als müsste die Ausstellung um Pforzheim einen Bogen machen. Die CDU hatte moniert, dass die Ausstellung einen Zusammenhang zwischen Unionspolitikern und rechtsradikalen Vereinigungen herstelle. Und: Wenn die Ausstellung - wie zunächst geplant - im Pforzheimer Kulturhaus gezeigt würde, würden die öffentlichen Zuschüsse von Land und Kommune für das Haus komplett gestrichen. So der Pforzheimer CDU-Kreisvorsitzende und baden-württembergischen Landes-Staatssekretär Stefan Mappus.

Eine Drohung die wirkte, die wirken musste. Das Kulturhaus lebt zu rund 40% von öffentlichen Geldern, der Geschäftsführer war quasi gezwungen, die Ausstellung abzusagen: er ist verantwortlich für elf hauptamtliche Mitarbeiter. Pforzheims DGB-Chef und Mitveranstalter Jürgen Schroth sprach von einer »unglaublichen politischen Erpressung« - und begrüßt die jüngste Entwicklung: Der Ältestenrat der Stadtkirche Pforzheim hat nun - trotz Drucks durch die CDU auch gegenüber der Kirche - entschieden, dass die Ausstellung in den Räumen der Pforzheimer Evangelischen Stadtkirche zu sehen sein wird. Nach der Vesperkirche Anfang kommenden Monats, vermutlich ab 11. Februar. Radio Dreyeckland aus Freiburg sprach mit dem Pforzheimer DGB-Regionalvorsitzenden Jürgen Schroth.