Castor: Aktivitäten im Vorfeld

ID 36934
 
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(Anmod) Der Bundestag beschließt längere AKW-Laufzeiten, der Castor ist losgerollt – entlang der Transportstrecke formiert sich der Widerstand. Der nächste „gesamtgesellschaftliche Großkonflikt“ nimmt fahrt auf. Doch eins nach dem anderen und zum Schluss noch einige Infos zum hinklicken.
Audio
04:40 min, 2738 kB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 29.10.2010 / 12:04

Dateizugriffe: 435

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: castor2010
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 29.10.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Die ersten Castorbehälter mit hochradioaktivem Atommüll rollen durch die Normandie, sind auf der Straße unterwegs per Tieflader ins 30 Kilometer entfernte Städtchen Valognes. Diesmal rollen Brennstäbe, die besonders lange im Einsatz waren, sie strahlen stärker als üblich, erzählt Yannick Rousselet von Greenpeace Frankreich. Aus diesem Grund kommen diesmal andere Castor-Typen zum Einsatz.

Dennoch besteht Gefahr für alle, die an den Transporten beteiligt sind, bekanntlich dürfen beispielsweise die den Transport begleitenden sogenannten „Sicherheitskräfte“ immer nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Dann haben sie ihre Dosis Strahlung abbekommen und die nächsten Kollegen müssen ran. Allein im Wendland sind über 16.000 Polizisten im Einsatz. Der 2.500 Tonnen schwere Transport-Zug wird von vier Lokomotiven gezogen, er wird 600 Meter lang sein, ein halbes Dutzend Personenwaggons sind angehängt, um die begleitenden Polizisten mitfahren zu lassen.

Auch im norddeutschen Wendland östlich Hamburg/Hannover rollen dieser Tage bereits die Tieflader: zum mit Nato-Draht eingezäunten Verladebahnhof in Dannenberg. Dort soll in 10 Tagen der Transport von der Schiene wieder auf die Straße umgesetzt und dann ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden. Bislang stehen dort im Kiefernwald 91 Behälter mit hoch radioaktivem Müll.

Musik-Trenner

Gegen all das regt sich Widerstand – auf vielen Ebenen, in vielen Regionen dieser Welt. Auch im Internet – hierauf nun einige Verweise.

O-Ton „Auf Augenhöhe“

Wer als Touri in die USA reist besucht vielleicht South Dakota, dort den Mount Rushmore mit den vier berühmten in die Felsen gemeißelten Präsidenten-Gesichtern. 30 Kilometer entfernt eine Uranmine, die Abwässer laufen in Badeseen. Ähnliches in Niger, dort sterben Beschäftigte an Krebs – beim Abbau von Uran. Bezieht man die CO2-Emissionen bei der Urangewinnung und -verarbeitung mit ein liegt die Atomstromproduktion etwa gleichauf mit hochmodernen Gaskraftwerken. Ein Film über Umweltrassismus ganz am Anfang der vermeintlich sauberen Atomstrom-Produktionskette gibt’s vom Videokollektiv „Cinerebelde“ auf deren Website, wir hörten gerade einen kleinen Ausschnitt aus dem Film. (http://www.cinerebelde.org/)

Wer nicht ins Wendland fahren will und etwa aus Süddeutschland oder der Schweiz kommt – den oder die laden UmweltschützerInnen der Kampagne „Südblockade“ ein. Am Samstag, 6. November, wird der Castor wohl im Raum Karlsruhe unterwegs sein, Infos im Netz unter castor-suedblockade (http://www.castor-suedblockade.de/)

Und schließlich die überaus vielfältigen Aktivitäten im Wendland selbst. Am Samstag, dem 6. November laden die Bürgerinitiativen vor Ort alle ein, die es irgendwie schaffen können, bei ihnen vorbeizuschauen. Am Samstag selbst die bunte – wie es heißt - „Kundgebung mit Kind und Kegel“, zehntausende werden erwartet, mehr, als jemals zuvor. Buntes Programm ist geboten mit Live-Musik vom feinsten, Reden wird’s geben von Aktivisten und Promis, das genaue Programm im Netz unter castor2010.de (http://www.castor2010.de/)

O-Ton „Castor? Schottern!“


Und dann gibt’s für die Tage drauf die Kampagne „Castor? Schottern!“ Kurzgesagt die Idee, die Eskalation von Oben (Stichwort Laufzeitverlängerung) mit einer Eskalation von unten zu beantworten. Von ganz unten. Die Idee: Der Atomkraft wörtlich die Basis zu entziehen, die Schienenstrecke nach Gorleben ihres Schotterbetts zu entledigen. Oder doch zumindest so einige Schottersteine zu entfernen. Hiergegen gibt’s Repression von Oben (Steine wegtragen ist nämlich verboten und einiges mehr). Die Reaktion „von unten“ sieht allerdings so aus, dass täglich mehr die Aktion unterstützen, angekündigterweise per Handarbeit vor Ort, oder öffentlich, heute morgen war der Stand 1548 UnterzeichnerInnen des Aufrufs.

(Videoausschnitt)

Schöne Videos hierzu – ihr hört im Hintergrund grad die Steine kullern - auf youtube, wer nach castorschottern sucht wird fündig.

http://www.youtube.com/watch?v=S3ReyyTHKGs

Und schlicßlich noch zur Meinungsbildung empfehlenswert twitter-Kanäle wie „gorleben2010“ und „castorschottern“.

Und sollte das nun zu viel und zu schnell gewesen sein empfehlen wir euch was ganz einfaches: Diese Sendung und diesen Beitrag mit allen Links zum anklicken findet ihr wie immer auf

http://www.freie-radios.net/ .

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Kommentare
01.11.2010 / 17:38 Tobias, Radio Z, Nürnberg
heute gesendet
im Stoffwechsel, danke!