In der Vorweihnachtszeit hat Nächstenliebe Konjunktur. Sie spendenwirksam anzutreiben sehen Tageszeitungen als ihre vorweihnachtliche Bürgerpflicht an. Den Rest des Jahres hetzen sie gegen "untragbar hohe Sozialausgaben". In der Adventszeit entdecken sie jede Menge von "Sozialfällen". Das bewegt sie jedoch nicht dazu, ihre Hetze für weitere Kürzungen des Sozialsystems einzustellen. Sie setzen sie vielmehr mit anderen Mitteln fort: Mit Aufrufen zu Spendenaktionen für angeblich "außergewöhnliche" Notfälle segnen sie die Normalität des Kapitalismus ab.