Das Prinzip des sogennanten "Union-Bustings", also der organisierten Gewerkschaftsbekämpfung, existiert in den USA bereits seit über hundert Jahren. Im Zuge der Globalisierung und der neoliberalen Wende unter Reagen hat es sich dort in den letzten Jahrzehnten zu einem millardenschweren Geschäft entwickelt. Auch in Deutschland ist Union-Busting spätestens seit der Agenda 2010 zu einem Massenphänomen geworden. Der Fokus liegt hierzulande vor allem auf der Betriebsratsbekämpfung. Eine ganze Branche aus Anwaltskanzleien, Stiftungen und Think-Tanks beschäftigt sich damit unbequeme MitarbeiterInnen aus den Betrieben zu entfernen, Betriebsratsbildungen zu verhindern und in der Öffentlichkeit Stimmung gegen Gewerkschaften zu schüren. Wir sprachen mit Torben Ackermann, einem der Mitbegründer des Vereins "Arbeitsunrecht", der Fälle von Union-Busting dokumentiert und veröffentlicht. Herr Ackermann wurde selbst Opfer eine besonders krassen Falls von Union-Busting beim unterfränkischen Brotlieferanten Götz-Brot.