Die Frauenbewegung in Rojava - Buchvorstellung "Wir wissen was wir wollen"

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Im Winter 2018/2019 reiste eine Delegation der Fraueninitiative „Gemeinsam Kämpfen“ nach Rojava, um besser zu verstehen, was eine Frauenrevolution bedeuten kann. Aus der Reise ist das Buch „Wir wissen was wir wollen – Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien Band II“ entstanden. Wir haben mit zwei der Autorinnen über das Buch, ihre Erfahrungen in Rojava, über Frauenkämpfe und -organisierung gesprochen.
Audio
52:36 min, 38 MB, mp3
mp3, 101 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 14.03.2021 / 17:04

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Frauen/Lesben, Politik/Info
Serie: Radyo Azadî
Entstehung

AutorInnen: Radyo Azadi
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 14.03.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Im Winter 2018/2019 reiste eine Delegation der Organisation „Gemeinsam Kämpfen“ von Deutschland aus in das Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien, um besser zu verstehen, was eine Frauenrevolution bedeuten kann. Aus der Reise ist das Buch „Wir wissen was wir wollen – Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien Band II“ entstanden. Wir sprechen mit zwei der Autorinnen über das Buch, über die Delegationsreise und über ihre Eindrücke von der Frauenrevolution in Rojava.


Über das Buch

In Nord- und Ostsyrien wird seit 2011 ein basisdemokratisches Projekt aufgebaut, welches sich ideologisch auf die kurdische Freiheitsbewegung bezieht. Leitidee dieser ist das Konzept des Demokratischen Konföderalismus, welcher auf Geschlechtergleichheit, Basisdemokratie und Ökologie fußt. Der gesellschaftliche Transformationsprozess wird auch als Frauenrevolution bezeichnet. Doch was macht diese aus? Das Herausgeberinnenkollektiv führte Interviews mit Frauen, die diese Frage aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis beschreiben. Zentral in ihren Erzählungen ist der gelebte Widerstand, nicht nur gegen militärische Angriffe auf die Region, sondern auch gegen patriarchale Strukturen in der Gesellschaft. Sie berichten von der Organisation in Räten, dem Aufbau einer alternativen Ökonomie und warum es dafür autonome, feministische Organisierung braucht. Neben einer historischen Einordnung der kurdischen Frauenbewegung und ihren ideologischen Bezugspunkten zeigt das Buch die Bedeutung feministischer Organisierung für eine globale Perspektive auf gesellschaftlichen Wandel.

Das 600-Seiten-Werk nimmt vor allem die autonome Selbstverwaltung der Frauen in den Fokus und leistet damit ein Beitrag für die globalen feministischen Bewegungen. Neben einer ausführlichen Darstellung der Entwicklung der kurdischen Frauenbewegung und des historischen Hintergrunds der Revolution in Nordostsyrien kommen vor allem die Frauen selbst zu Wort. Die Inhalte des Buches sollen die Erfahrungen und Errungenschaften der Revolution verständlich machen und mit dem Aufbau einer Alternative zum kapitalistischen Patriarchat schließlich Hoffnung und Mut geben.

Das Buch ist in der Edition Assemblage erschienen und kann über die Informationsstelle Kurdistan (isku@nadir.org) bestellt werden.