Viel zu viele Einzelfälle - Kein Angriff ohne Antwort - Mehr als 300 Menschen bei Antifa-Demo als Reaktion auf die jüngsten rechten Gewalttaten

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Vergangenen Samstag, den 19. Juni, fand in Freiburg eine antifaschistische Demonstration statt, an der sich mehr als 300 Menschen beteiligten. "Viel zu viele Einzelfälle - Kein Angriff ohne Antwort" lautete der Titel und Anlass waren die beiden rechten Gewaltakte, die eine Woche zuvor geschehen waren. RDL berichtete.
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09:18 min, 13 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 28.06.2021 / 18:15

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: JR
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 21.06.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Vergangenen Samstag, den 19. Juni, fand in Freiburg eine antifaschistische Demonstration statt, an der sich mehr als 300 Menschen beteiligten. "Viel zu viele Einzelfälle - Kein Angriff ohne Antwort" lautete der Titel und Anlass waren die beiden rechten Gewaltakte, die eine Woche zuvor geschehen waren. RDL berichtete.

Der Demonstrationszug lief laut und flotten Tempos durch die Wiehre. Am Tatort angelangt, wo Robert Hagerman (AfD) eine Woche zuvor mehrere Menschen mit Pfefferspray verletzt und eine Person mit einem Messer niedergestochen hatte, wurde ein Redebeitrag verlesen. Dieser thematisierte diesen Angriff, und stellte ihn in den Kontext Hagermans Aktivismus in der lokalen verschwörungsideologischen 'Querdenken'-Szene. Außerdem wurde die Polizei kritisiert, die in ihrer Pressemitteilung nur die Sicht des mutmaßlichen Täters wiedergegeben hatte. Auch dass Robert Hagerman am selben Tag in die Freiheit entlassen wurde zeige, wie "erschreckend und inakzeptabel" mit solchen Taten umgegangen werde. So rufen die Autor:innen der Rede "alle Menschen in Freiburg und darüber hinaus dazu auf, sich zusammenzutun, sich zu organisieren und gemeinsam aktiv zu werden, um gegen faschistische Parteien wie die AfD und rechte Bewegungen wie Querdenken Widerstand zu leisten!" 4:33

Nach der Zwischenkundgebung bewegte sich die Demonstration zum Wohnort Robert Hagermans in der Langemarckstraße. Auf dem Weg wurde Pyro gezündet und die Nachbar:innenschaft mittels Parolen auf den braunen Messerstecher aufmerksam gemacht. Im Anschluss an den nächsten Halt brachte die Polizei den Demonstrationszug zum Stehen und die Einsatzkräfte zogen ihre Helme auf. Es sei Pyrotechnik in ihre Richtung geworfen worden, so die Begründung. Auch später, kurz vor der Merzhauser Str. brachte die Polizei die Demonstration zum Stillstand. Diesmal gab sie an, dass keine Absprachen über die weitere Route getroffen worden seien. Nach weiteren Gesprächen ließen die Polizei-Einsatzkräfte die Demonstration gewähren.

Schließlich bewegte sich der Demonstrationszug zurück über die Lorettostraße zum Ausgangspunkt in der Urachstraße Ecke Günterstalstraße. Eine Spontandemo von der Günterstalstraße zur Johanniskirche hatte die Polizei verhindert. Die Demo konnte sich letzten Endes friedlich auflösen.

Zu einer unschönen Szene kam es dann noch. Ein offensichtlich stark alkoholisierter Mann zeigte mehrfach den "Hitlergruß" und provozierte dadurch die verbliebenden Demonstrierenden. Polizist:innen nahmen den Mann vorläufig in Gewahrsam.