Das "Judenlager Hellerberg"

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Im Dresdner Norden zwischen Hammerweg, Radeburger Straße und der heutigen Stauffenbergallee befand sich eine Kiesgrube. Dort richteten die Zeiss-Ikon AG, die Dresdner Gestapo und die Kreisleitung der NSDAP am 23./24. November 1942 das Judenlager Hellerberg ein, ein Barackenlager in dem die Juden aus den Judenhäusern in Dresden konzentriert wurden. Sie mussten im Rüstungsbetrieb Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG , Großenhainer Straße, Zwangsarbeit leisten. Am 27. Februar 1943 wurden Juden aus Erfurt, Halle, Leipzig, Plauen und Chemnitz in das Lager eingewiesen und das Lager zum Polizeihaftlager erklärt. In der Nacht vom 2.zum 3.März 1943 wurden allein 292 Dresdner Juden über den Bahnhof Neustadt nach Auschwitz deportiert. Von den insgesamt 1500 Menschen des Transportes wurden 820 sofort in den Gaskammern Birkenau ermordet. Von den 292 deportierten Juden aus Dresden erlebten zehn die Befreiung. Eine Person verstarb im Hellerlager.
Audio
12:05 min, 11 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.11.2006 / 00:00

Dateizugriffe: 1241

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: NS-Geschichte
Entstehung

AutorInnen: Anke
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 16.11.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
mgl. Anmod:
So gut wie nichts erinnert heute noch an das ehemalige "Judenlager Hellerberg" im Dresdener Norden. Die Suche nach Hinweisen und Überresten zu diesem Teil Dresdener Geschichte in der NS-Zeit gestaltet sich schwierig. "Spurensuche", so nennt deswegen Heike Kadner, die Leiterin der Exkursion, die regelmäßig zu diesem Thema angeboten wird, die Art und Weise ihres Herangehens. Sie erläutert zunächst, was genau man sich unter diesem Lager vorzustellen hat.

mgl. Abmod:
Mit der Exkursion wird ein Teil des Weges nachvollzogen, den die Dresdener Jüdinnen und Juden damals gehen mussten, zuerst zur Zwangsarbeit bei Zeiss-Ikon, danach zum Güterbahnhof Dresden-Neustadt, von dem aus ein Großteil der Deportationen der Dresdener Juden durchgeführt wurden.
Hatikva e.V. (Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Kultur und Geschichte Sachsen e.V.) bietet zusammen mit Igeltour Dresden diese Führung zwei mal jährlich an. Der erwähnte Dokumentarfilm "Die Juden sind weg" wird im Anschluss an die Führung gezeigt. Zudem ist er bei Hatikva e.V., sowie der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek einsehbar.