Anmoderation:

Todesstrafe, lebenslanger Knast oder ein neues Verfahren für Mumia Abu Jamal? Was sind die nächsten Schritte der Verteidigung des 1982 wegen Polizistenmordes zum Tode verurteilten Afroamerikaners? Diese Fragen stellen sich erneut nach einer lange erwarteten Entscheidung des 3. US-Berufungsgerichts in Philadelphia im Bundestaat Pennsylvania vom vergangenen Donnerstag.
Der rechtliche Dschungel von staatlichen und bundestaatlichen Gerichten, von Geschworenen- und Anhörungsinstanzen sowie der institutionalisierte Rassismus in den USA ist nur schwer verständlich. Über den Daumen gepeilt lässt sich beim gegenwärtigen Stand der Dinge nur mit dem Begriff der „Wahrscheinlichkeit“ darüber nachdenken: hingerichtet wird Mumia mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr, obwohl die rechtliche Möglichkeit wieder eintreten könnte. Wenn der öffentliche Aufschrei ausbleibt, dann wird Mumia „mit einer grösser gewordenen Wahrscheinlichkeit“ für lebenslang – was in den USA fast immer „für immer“ heisst - im Knast sitzen.
Sein Hauptanwalt Robert Bryan sieht dennoch eine Hoffnung, einen „Silberstreifen“, am Horizont. Gleichzeitig versucht die amerikanische Mumia-Solidaritätsbewegung nach Monaten des Stillstands, wieder auf sich aufmerksam zu machen. Der Beitrag stammt von Max Böhnel und Michael Schiffmann. (mit O-Tönen von Mumia und Robert Bryan).
Mumia Abu Jamal ist mehrmals wöchentlich mit Radiokommentaren auf der Webseite www.prisonradio.org zu hören und zu lesen.