Vogel der Woche (100): Der Dämmergeier

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...was wären wir schliesslich ohne unsere kleinen SCHRECKEN in der Dunkelheit?
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02:40 min, 2507 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.01.2009 / 15:50

Dateizugriffe: 167

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Umwelt
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 04.01.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Beginn Sprechtext /

Heute: Der Dämmergeier. Gyps tenebrae.

Jeder von Ihnen hat diesen Vogel schon einmal in unmittelbarer Nähe gehabt, doch die meisten werden sich nicht an die Begegnung erinnern.

Selbst die Ornithologie hat diese Art noch nicht offiziell in die Bestimmungsbücher für die einheimische Vogelwelt aufgenommen, obwohl sonst doch jede anders krummgebogene Kralle und jeder Kehltupfen ein Grund für eine neue kleine graubraune Vogelart mit grünlichem Schimmer und gelblichen Überaugenstreifen darstellt.

Der Dämmergeier ist keineswegs selten, ist er doch eng verwandt mit dem Pleitegeier, der derzeit ein Populationshoch zu verzeichnen hat.

Doch wo der Pleitegeier sich breit und stolz öffentlich zeigt - oft in Form kleiner amtlicher Klebe-Graffittis, die fälschlich auch als "Kuckuck" bezeichnet werden - da beschränkt der Dämmergeier seine Umtriebigkeiten auf die zwielichtigen Morgen- und Abendstunden, in denen das Auge noch vom Lid bedeckelt, oder aber die Sandmann-Gmbh & Co KG. fuderweise Siliziumkörner in Gucklöcher reinschaufelbaggert.

Nur zur dämmerigsten Zeit, wo schwarz und grau noch eins sind, da sitzt der Dämmergeier - oft in ganzen Rudeln - vor den Fenstern der Wohnungen, wo man die einzelnen Vögel als Schattenrisse sehr vage wahrnehmen kann.
Zumeist werden diese stummen Rudel begleitet von kleinen Geräuschen.

Eine Minute später ist der Spuk bereits vorbei, der Dämmergeier hat sich satt gesehen an den Schreckgeweiteten Augen in der Finsternis, und hebt sich, ein fröhliches Liedlein auf den Lefzen, hinfort. Bis zum nächsten Mahl, wo er dann vielleicht ein wenig Herzklopfen schmaust.

Guten Morgen.

/ Ende Sprechtext

Kommentare
02.02.2009 / 21:03 Kai, Radio Raspel, Radiowerkstatt Raspel - Verein für Medien und Bild
Gesendet am 6. Februar 2009 im Magazin "Wellensalat"
Wie immer fogel fom feinsten! danke hike!
 
02.11.2009 / 07:56 marie,
gesendet
grade im moment. im morgenmagazin kaffeesatz. danke sehr.