Wer letzte Woche die Nachrichten ein bisschen aufmerksamer verfolgt hat, der wird sich über eine Nachricht ganz besonders gewundert haben: Der Ukrainische Geheimdienst stürmte nämlich die Zentrale von NAFTOGAS, dem wichtigsten Gaskonzern der Ukraine. Etwa 20 vermummte und mit Maschinenpistolen ausgerüstete Männer stürmten am Mittwoch die Zentrale Konzerns. Bei diesem Eindringen versuchten die Männer, die jüngsten Verträge mit dem russischen Gazprom-Konzern zu beschlagnahmen. Der Inlandsgeheimdienst, der dem Präsidenten Viktor Juschtschenko nahe steht, hatte bereits am Montag offiziell Ermittlungen gegen die Manager von Naftogas aufgenommen. Diese sollen Gas im Wert von rund 700 Millionen Euro unterschlagen haben. Der Hintergrund der Eskalation ist aber ein Machtkampf. Zwischen Präsident Viktor Juschtschenko und der Regierungschefin Julia Timoschenko. Den Plan nämlich, für diese Verträge mit Gazprom, hat Julia Timoschenko gemacht. Interview mit Heiko Pleines, leitender Redakteur der Ukraine Analysen und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.

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