Das Interview fand vor dem Hintergrund der Klage Deutschlands gegen Italien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag statt. Im Zweiten Weltkrieg wurden zehntausende Zivilist_Innen von der Wehrmacht oder SS-Einheiten massakriert oder ermordet. Bis heute hat die Bundesrepublik Deutschland dafür keine Entschädigung gezahlt. Hunderte Personen haben darum u.a. in Italien geklagt. Aufsehen erregend war dabei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Rom im Juni 2008, dass die Vollstreckung der Ansprüche in deutsches Staatseigentum in Italien erlaubte. Daraufhin erhob Deutschland Klage vor dem Internationalen Gerichtshof. Der Gerichtshof solle grundsätzlich feststellen, dass Privatpersonen keine Befugnis haben, Klagen vor Gerichten eines Staats gegen einen anderen Staat zu erheben. Martin Klingner vom AK Distomo berichtet vom vorläufigen Ergebnis der Verhandlungen vom 12. bis 16. September in Den Haag.