Oliver Schott und Magnus Klaue diskutieren über Liebe, Beziehung und Polyamorie.
ID 47003
"Ich liebe doch alle Menschen, ich setze mich doch dafür ein" (Erich Mielke)
Oliver Schott argumentiert in seinem Buch "Lob der offenen Beziehung" (Bertz + Fischer, 2010), dass Monogamie irrational und unmoralisch ist, Liebe keine Exklusivitätsansprüche begründet und die Menschen sich in der Gestaltung ihrer Beziehungen nicht von den konventionellen Mustern von Liebesbeziehung, Freundschaft oder Affäre leiten lassen sollten. Die Polyamorie, den neuesten Trend auf dem Markt der Beziehungsmodelle, verteidigt er dabei trotz einiger Vorbehalte gegen ihre linken Kritiker. Jeder Mensch muss die Frage nach dem Umgang mit Liebe, Sexualität und Intimität letztlich in der Praxis beantworten, und diese Antwort kann rationalerweise nur in einem wie auch immer zu formulierenden Bekennntnis zu einer offenen Beziehungsform bestehen.
Magnus Klaue dagegen kritisiert Polyamorie als die jüngste Erscheiungsform der Verwandlung von Liebe in "Beziehung", welche die wachsende Unfähigkeit der Individuen zur freien Objektbesetzung reflektiert. Polyamorie und "offene Beziehung" sind ein Produkt eines mißlungenen Liberalismus: ebenso verzweifelte wie autoritäre Versuche einer Resteverwaltung der verlorenen Glücksversprechen der Promiskuität, die nicht etwa endlich eingelöst, sondern um ihre Wahrheit gebracht werden sollen durch ein Kommunikationsmodell, das die beiden voneinander untrennbaren Momente von Liebe - Sexus und Geist - buchstäblich aus der Welt zu reden verspricht und vielleicht deshalb so attraktiv ist.
Oliver Schott argumentiert in seinem Buch "Lob der offenen Beziehung" (Bertz + Fischer, 2010), dass Monogamie irrational und unmoralisch ist, Liebe keine Exklusivitätsansprüche begründet und die Menschen sich in der Gestaltung ihrer Beziehungen nicht von den konventionellen Mustern von Liebesbeziehung, Freundschaft oder Affäre leiten lassen sollten. Die Polyamorie, den neuesten Trend auf dem Markt der Beziehungsmodelle, verteidigt er dabei trotz einiger Vorbehalte gegen ihre linken Kritiker. Jeder Mensch muss die Frage nach dem Umgang mit Liebe, Sexualität und Intimität letztlich in der Praxis beantworten, und diese Antwort kann rationalerweise nur in einem wie auch immer zu formulierenden Bekennntnis zu einer offenen Beziehungsform bestehen.
Magnus Klaue dagegen kritisiert Polyamorie als die jüngste Erscheiungsform der Verwandlung von Liebe in "Beziehung", welche die wachsende Unfähigkeit der Individuen zur freien Objektbesetzung reflektiert. Polyamorie und "offene Beziehung" sind ein Produkt eines mißlungenen Liberalismus: ebenso verzweifelte wie autoritäre Versuche einer Resteverwaltung der verlorenen Glücksversprechen der Promiskuität, die nicht etwa endlich eingelöst, sondern um ihre Wahrheit gebracht werden sollen durch ein Kommunikationsmodell, das die beiden voneinander untrennbaren Momente von Liebe - Sexus und Geist - buchstäblich aus der Welt zu reden verspricht und vielleicht deshalb so attraktiv ist.

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01:15:53 h, 61 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.03.2012 / 13:49
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53:01 min, 49 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.03.2012 / 14:03
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
siehe auch: http://www.classless.org/2011/09/22/magn...
veranstalter: http://schleusen.wordpress.com/
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