quergelesen 12.02. 2013

ID 53631
 
u.a. ein von corax/halle bereits im letzten august ausgestrahlter vortrag

Alles falsch — auf ver­lo­re­nem Pos­ten gegen die Kul­tur­in­dus­trie

An­läss­lich des Er­schei­nens des Bu­ches »Alles falsch. Auf ver­lo­re­nem Pos­ten gegen die Kul­tur­in­dus­trie« hat Se­bas­ti­an Ditt­mann am 3. Juli 2012 in Halle einen Vor­trag ge­hal­ten, in dem er zu­nächst eine kurze Ein­füh­rung in das Theo­rem der Kul­tur­in­dus­trie von Hork­hei­mer & Ador­no gibt und an­schlie­ßend über die Spek­ta­kel-Kri­tik der Si­tua­tio­nis­ten re­fe­riert. Kon­klu­sio des Vor­trags ist die Ge­gen­über­stel­lung der ver­schie­de­nen Aus­gangs­be­din­gun­gen Ador­nos und Hork­hei­mers auf der einen und De­bords und der Si­tua­tio­nis­ten auf der an­de­ren Seite und wie dar­aus un­ter­schied­li­che Po­si­tio­nen zum Um­gang mit der Kunst ent­sprin­gen.
http://audioarchiv.blogsport.de/2012/08/...
Audio
01:02:43 h, 57 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 12.02.2013 / 14:06

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Kultur, Politik/Info
Serie: Quergelesen
Entstehung

AutorInnen: redaktion quergelesen
Kontakt: quergelesen(at)querfunk.de
Radio: Querfunk, Karlsruhe im www
Produktionsdatum: 12.02.2013
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Skript
Wäh­rend es üb­lich ge­wor­den ist, in­ner­halb der Kul­tur­wa­ren zu dif­fe­ren­zie­ren, um so deren ver­meint­li­che Frei­heits­po­ten­tia­le zu ent­de­cken, haben es sich die Au­to­ren eines vor kur­zem im Ver­bre­cher­Ver­lag er­schie­ne­nen Bu­ches vor­ge­nom­men, die Kul­tur­in­dus­trie als das zu kri­ti­sie­ren, was sie ist: Pro­dukt und zu­gleich Pro­du­zen­tin des fal­schen Gan­zen, als wel­che sie Theo­dor W. Ador­no zu sei­ner Zeit ver­ur­teil­te. Konn­te der noch damit rech­nen, durch Über­trei­bung ihre Wahr­heit zu tref­fen, hat die Kul­tur­in­dus­trie un­ter­des­sen ihren ei­ge­nen Su­per­la­ti­vis­mus über­trof­fen. „Alles falsch – Auf ver­lo­re­nem Pos­ten gegen die Kul­tur­in­dus­trie“, heißt das be­tref­fen­de Buch. Mither­aus­ge­ber Se­bas­ti­an Ditt­mann stellt es nun vor. In den Mit­tel­punkt rückt Ditt­mann dabei die Si­tua­tio­nis­ten um Guy De­bord. De­bord und Ador­no ver­such­ten Mitte des letz­tens Jahr­hun­derts das Vor­an­schrei­ten der Ent­frem­dung seit dem Er­schei­nen von Marx´ ›Ka­pi­tal‹ zu fas­sen. In­ter­es­san­ter­wei­se ist ihre Kri­tik von „Kul­tur­in­dus­trie“ bzw. „Spek­ta­kel“ sich dabei recht ähn­lich, manch­mal bis in die Wort­wahl, aber ihre Schluß­fol­ge­run­gen un­ter­schei­den sich ra­di­kal: Be­jah­te Ador­no die Kunst als letz­tes Me­di­um von Kri­tik, ver­nein­ten die Si­tua­tio­nis­ten sie, da in der von ihnen er­war­te­ten Re­vo­lu­ti­on die in der Kunst in eine ei­ge­ne Sphä­re ge- und ver­bann­te äs­the­ti­sche Qua­li­tät in die wirk­li­che Welt zu­rück­ge­nom­men, die Poe­sie mit dem Leben ver­söhnt wer­den soll­te; in die­ser Auf­he­bung der Kunst er­blick­ten die Si­tua­tio­nis­ten die „Nord­west­pas­sa­ge“ der pro­le­ta­ri­schen Re­vo­lu­ti­on. Der Vor­trag ver­sucht, zu­erst ei­ni­ge zen­tra­le si­tua­tio­nis­ti­sche Be­grif­fe dar­zu­stel­len und davon aus­ge­hend ihre Kri­tik der Kunst be­han­deln; ab­schlie­ßend wird es um die Frage gehen, warum die er­war­te­te Auf­he­bung der Kunst aus­blieb.