"Unconscious Collapses" vs "Conscious Collection" von H&M

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Seit dieser Woche hält die Clean Clothes Kampagne dem Einzelhandelskonzern H&M (Umsatz 16,3 Mrd.€/Gewinn 2 Mrd€) dies Image gegen seine Greenwashing aktion entgegen . Axel Schröder von Inkota im RDL Interview zu den Bedingungen der Textilproduktion in Kambodscha
http://asiafloorwage.org
http://inkota.de/themen-kampagnen/sozial...
http://www.sauberekleidung.de
Audio
11:27 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.03.2013 / 19:17

Dateizugriffe: 49

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Mittagsmagazin
Entstehung

AutorInnen: kmm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.03.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
*„Unconscious Collapses“: Ohnmächtige Näherinnen „werben“ für H&M*

*[Berlin, 25. März 2013] – **Die Kampagne für Saubere Kleidung und INKOTA nehmen die vergangene Woche lancierte H&M-Werbekampagne „Conscious Collection“ aufs Korn. Die Adbusting-Aktion startet heute unter dem Titel „Unconscious Collapses“. Ziel ist, auf die miserablen Arbeitsbedingungen und die viel zu geringe Entlohnung der ArbeiterInnen in asiatischen Textilfabriken hinzuweisen, in denen H&M seine Kleidung produzieren lässt.*

Allein in Kambodscha sind seit 2010 aufgrund von Mangelernährung infolge zu niedriger Löhne mehr als 2.400 Näherinnen am Arbeitsplatz kollabiert - mehrere Hundert von ihnen in H&M-Zulieferbetrieben. Die Kampagne für Saubere Kleidung und INKOTA fordern deshalb H&M auf, endlich existenzsichernde Löhne an seine ArbeiterInnen zu zahlen. Die kritische Öffentlichkeit und KonsumentInnen können sich per Online-Petition an den Branchenleader H&M und andere Modekonzerne richten, und damit den Druck auf die Unternehmen erhöhen.

„Aus unserer Sicht grenzt es an Zynismus von einer bewussten Modekollektion zu sprechen, während diejenigen, die die Kleidung nähen, reihenweise in Ohnmacht fallen“, sagt INKOTA-Vorstandsmitglied Axel Schröder. H&M-Chef Karl-Johann Persson hingegen preist die neue Kollektion damit an, dass sie dem gesteigerten Interesse der KundInnen an Nachhaltigkeit Rechnung trage und sie deshalb „darauf vertrauen können, dass alles, was sie von uns kaufen, mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt hergestellt wird“. „Die Arbeitsbedingungen in den asiatischen Zulieferbetrieben blendet Persson dabei offensichtlich komplett aus“, so Schröder weiter.

Mit einem Umsatz von rund 16,3 Mrd. Euro und über 2 Mrd. Euro Gewinn (im Jahr 2012) steht H&M besonders in der Pflicht, seinen ArbeiterInnen in Asien endlich einen existenzsichernden Lohn zu zahlen, damit sie und ihre Familien wenigstens genug zu essen haben. „Eine Verpflichtung des Branchenprimus zu Existenzlöhnen hätte Signalwirkung für die gesamte Industrie“, so Schröder.

In Kambodscha kämpften Gewerkschaften erst kürzlich für eine Anhebung des monatlichen Mindestlohns von bislang 61 Dollar auf 150 Dollar. Am 21. März wurde daraufhin der neue staatliche Mindestlohn von 75 Dollar bekannt gegeben. Laut Schätzung der Asia Floor Wage Alliance bräuchten eine kambodschanische Näherin und ihre Familie zur Existenzsicherung jedoch 274 Dollar – fast das Vierfache des neuen Mindestlohns. Zudem verliert dieser durch die jährliche Inflation ständig weiter an realem Wert.

Wie die Unternehmen Gap, Levis und Zara gehört H&M zu den Hauptauftraggebern von Kambodschas boomender Textilindustrie. Diese Konzerne haben es in der Hand, die Arbeits- und Lebenssituation der dortigen Näherinnen endlich zu verbessern.

*Mehr Informationen*

Hintergrundinformationen zur Kampagne für einen Asiatischen Grundlohn <http://www.inkota.de/themen-kampagnen/so...;

Asia Floor Wage Alliance <http://www.asiafloorwage.org/>;

Kampagne für Saubere Kleidung <http://www.sauberekleidung.de/>;

Online-Petition an H&M und andere Firmen <http://www.evb.ch/p20333.html>;