(Buchtipp) Für ein nicht-amerikanisches 21. Jahrhundert

ID 6198
 
Unter dem Titel „Für ein nicht amerikanisches 21. Jh.“ analysiert Samir Amin den in die Jahre gekommenen Kapitalismus.
Amin ist Direktor des Dritte-Welt-Forums (TWF), einem Netzwerk von Sozialwissenschaftlern und Intellektuellen aus Entwicklungsländern mit Sitz in Dakar, Kairo und Belgien. Er spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Gründung des Weltforums für Alternativen, das 1997 ins Leben gerufen wurde.
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03:52 min, 3623 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 20.02.2004 / 15:56

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Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache:
Redaktionsbereich: Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Radio Palmares - Magazin
Entstehung

AutorInnen: Markus Kilp
Kontakt: tomschrott(at)yahoo.com
Radio: PalmaresPB, Paderborn im www
Produktionsdatum: 20.02.2004
keine Linzenz
Skript
Anfang der 70er Jahre war Samir Amin einer der ersten Intellektuellen, die das Thema „Entwicklung“ mit einer Kritik am Kapitalismus und Imperialismus verband. Mit seinem Konzept von “Zentren” und “Peripherien” wies er darauf hin, dass das Problem der Unterentwicklung selbst ein Ergebnis des Kapitalismus ist.

Auch in seinem jüngsten Buch beschäftigt sich der Entwicklungspolitiker mit Imperialismus und Alternativen dazu. „ Für ein nicht amerikanisches 21. Jahrhundert“ knüpft an seine These an, dass der Kapitalismus nur eine Übergangsphase in der Geschichte ist. Er müsse überwunden werden so Amin, um die Selbstvernichtung der Menschheit zu verhindern.

Zitat: S. 9 kurz.

Der Kapitalismus sei senil geworden, meint Amin. Die fortschrittliche Dimension des Kapitalismus schrumpfe, die destruktive expandiere.

Dies alles sind in seinem jüngsten Buch nicht einfach Thesen, er untersucht gründlichst die politische Ökonomie des 20. Jahrhunderts sowie die Geschichte des Imperialismus. Und er resümiert mit Blick auf die Zukunft:

Zitat S. 10

Besonders kritisch setzt sich der ägyptische Marxist mit der Militarisierung des neuen kollektiven Imperialismus auseinander, verkörpert unter anderem durch das US-amerikanische Establishment und dessen „Koalition der Willigen“. Gleichzeitig zeigt er die Grundlagen „für ein nicht amerikanisches 21. Jh. auf“, Dies ist nicht einfach zu erreichen, sondern ist eher als ein weltweites Projekt zu sehen:

Zitat ... S. 135 (letzte Sätze)

Wem beim Titel des Buches Zweifel gekommen sein mögen:
Samir Amin Ausführungen sind alles andere als plumper Antiamerikanismus. Vielmehr eine äußerst fundierte, breit angelegte entwicklungstheoretische Analyse.

Amin unterstreicht die Rolle Europas für emanzipatorische Bestrebungen, da er Europa als das "schwache Glied des imperialistischen Systems" versteht. Dennoch ist seine Perspektive, eine wirklich internationalistische, die Alternativen für ein universales Gesellschaftsprojekt sucht - in den Zentren genauso wie in den Peripherien.


ABMOD:

Samir Amins Buch , „Für ein nicht amerikanisches 21. Jh.“ ist im Herbst 2003 im VSA Verlag erschienen. 180 Seiten sind für 14.80 zu haben.




Kommentare
25.02.2004 / 15:30 Frühschicht Montag, Radio Unerhört Marburg (RUM)
Austausch
Beitrag am 23. Feb. 2004 in Frühschicht Montag gesendet. Frühschicht Montag, C. Riesser