Flutopfer in den Balkanländern

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Unsere Redakteurin Sadija Klepo hat am 2. Juni 2014 eine neue Sendung der von ihr gestalteten wöchentlichen Sendereihe „Blickpunkt Balkan“ der Flutkatastrophe in den Balkanländern Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien gewidmet. Seit Mitte Mai hat sie zusammen mit der Koch-Ebersperger-Stiftung, dem Verein Avangarda BiH und der Migranten- und Flüchtlingsorganisation „Hilfe von Mensch zu Mensch“ eine Hilfsaktion für die Flutopfer mit einer Sammelstelle in München ins Leben gerufen, die bereits 100 Tonnen Hilfsgüter in die Katastrophengebiete schicken konnte. Inzwischen hat sich auch die Restaurations- und Veranstaltungsstätte „Villa Flora“ in München der Initiative angeschlossen, über deren spontanes humanitäres Konzert in der Sendung berichtet wird. Hilfe von Mensch zu Mensch hat ein Spendenkonto bei der Hypovereins- Unicreditbank mit der Nummer 86860, BLZ 70020270 eingerichtet, auf das Spenden gegen eine Spendenquittung eingezahlt werden können.
Audio
15:42 min, 16 MB, mp3
mp3, 147 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2014 / 10:21

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Sadija Klepo
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 02.06.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
„Zuerst regnete ist wochenlang. Und plötzlich ging das Wasser mit voller Wucht aus den Flüssen in die Städte und Dörfer. Es ging nicht um die Stunden, sondern um Minuten und Millionen Menschen haben ihre Hab und Gut verloren. Ein paar Tage danach kamen Erdrutsche. Unter der nassen Erde verschwanden ganze Dörfer und Teile von Städten.
Es handelt sich leider nicht um einen Fiktion Film. Es ist vor knapp dreißig Tagen in unserer Nachbarschaft, in Bosnien, Kroatien und Serbien passiert.
Das Schlimmste ist nicht das Ausmaß der Naturkatastrophe, sondern das totale Versagen der Staatsfunktionen und der politischen Kräfte. Besonders schlecht ist es in dem vom Krieg und politischen Auseinandersetzungen erschöpften Bosnien-Herzegowina. Die Gelder, die die Europäische Union für die Vorbeugung von Überflutungen auf dem Balkan gegeben hätte, seien nicht für diese Zwecke ausgegeben worden. Auch der Zivilschutz ist nicht entsprechend ausgebaut worden. Der Zivilschutz, der gerade im ehemaligen Jugoslawien perfekt funktioniert hat. Die Politiker sind dem Ausmaß der Katastrophe nicht gewachsen. Sie sitzen in ihren Gebäuden, während allein in Bosnien 1,5 Millionen Menschen ohne Dach über dem Kopf, ohne Grundnahrung und minimalem Schutz von Krankheiten sich selbst überlassen bleiben.
Wer nicht versagt hat, ist der Faktor „Mensch“. Die Menschen haben mit unheimlichem Mut, Entschlossenheit, und Opfer einander geholfen. Die jungen Menschen aus den Gebieten, die nicht überflutet wurden sind mit Bussen und anderen Verkehrsmitteln in die betroffenen Gebiete gefahren, um zu helfen.
Parallel haben hierzulande Aktivisten und Vereine, die aus dem Balkan stammen, mit Sammelaktionen begonnen. Zur Hilfe kamen auch Nachbarländer wie Mazedonien. Die Menschen sind aktiv und helfen gemeinsam, unabhängig von der Nationalität. Auch hier in München und überall in Deutschland.