2cl Sommerkino Leipzig

ID 65152
 
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Gespräch zum Programm des 2cl Sommerkinos auf Conne Island
Audio
12:52 min, 29 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.07.2014 / 19:26

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur
Entstehung

AutorInnen: Redaktion Filmriss, Radio Blau
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 17.07.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Seit einigen Wochen flimmern sie nun schon in den Nachthimmel: das Open Air Kino auf der Feinkost, mit seinen Publikumslieblingen, und das LuRu auf dem Spinnereigelände, wo u.a. auch Klassiker von 35mm auf Leipzigs größte Leinwand geworfen werden. Mit dem 2cl Sommerkino bekommt Leipzigs bunte Freilichtkinoszene Mitte Juli ihren farbenprächtigsten Vogel hinzu.
Traditionell eröffnet die Cinémathèque ihr Programm auf dem lauschigen Freisitz des Conne Island mit einem Klassiker der Popkultur. Nach dem großen Erfolg mit »Dirty Dancing«, gibt es diesmal ein Actionfeuerwerk mit »Terminator 2«. Und damit nicht genug, wie Vera Ohlendorf hinzufügt: »Neben der Cocktailbar, die sich im letzten Jahr bewährt hat, wird es eine einführende Lesung aus der Schwarzenegger Biographie ‚Total Recall’ geben, gelesen von einem Überraschungsgast.« Wer am 17.7. Arnies Memoiren vortragen wird, verrät sie nicht. Kein Geheimnis sind hingegen die weiteren Highlights, die auf dem Plan stehen. Zum Beispiel »Stand By Me« mit dem jungen Kiefer Sutherland und »Wenn die Gondeln Trauer tragen« mit seinem Vater Donald.

Auch aktuelle Titel gibt es noch einmal zu sehen, wie den Schweizer Publikumshit »Rosie« oder Jim Jarmushs Vampirballade »Only Lovers Left Alive«, » für mich ein absoluter Sommerfilm, durchzogen von einer flirrenden Hitze«, wie Vera Ohlendorf findet. Gefeiert werden darf mit »Willkommen zuhause – 20 Jahre Distillery« und zum Electric Weekender trägt das 2cl »Elektro Moskva« von Dominik Spritzendorfer und Elena Tikhonova bei. Der Dokumentarfilm über das letzte Jahrhundert (post)sowjetischer Elektrogeschichte avancierte zum Publikumshit beim letztjährigen DOK Leipzig.

Aber die Cinémathèque trägt ihr Programm in diesem Sommer auch über die Stadtgrenzen hinaus. Im letzten Jahr nahmen sie an einer Ausschreibung der Bundeskulturstiftung für ein kulturelles Austauschprojekt teil. Ziel ist die Zusammenarbeit mit einem Verein aus einem anderen Bundesland. Die Cinémathèque wurde mit dem Atelierverein Werenzhain zusammengewürfelt. Der beschauliche Ort in der Lausitz hat kein Kino, aber mit dem Atelier einen Ort, an dem auch Filmvorführungen stattfinden. Hier präsentieren die Leipziger unter dem Titel »12–13° Ost«, dem Längengrad zwischen Leipzig und Werenzhain, ein Filmprogramm, das sich mit den Themen Nachbarschaft und Identität auseinandersetzt. Zu sehen sind viele Filme, die sich mit der DDR-Geschichte befassen und dem Raum Lausitz, der als Bindeglied zwischen Sachsen und Brandenburg dient. Einige Regisseure kommen nach Werenzhain, »wo sie garantiert in ihrem Leben noch nie waren«, vermutet Vera Ohlendorf. »Hier haben sie die Möglichkeit, Filmgespräche mal in einem anderen Kontext als sonst üblich zu führen.« Ein Teil des Programms wurde ins Sommerprogramm des 2cl übernommen. Darunter die Dokumentation »Ein Traum in Erdbeerfolie« über die Mode-Subkultur in Ostberlin, zu der Regisseur Marco Willms anreist.

Am 6. September findet das 2cl Sommerkino seinen furiosen Abschluss mit David Finchers »Fight Club«, der – wie fast alle Filme – im Original mit Untertiteln gezeigt wird.