Theater der Unterdrückten

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"Ich verachte autoritäres Theater und mache Theater der Unterdrückten, Theater nicht als Propaganda, nicht als etwas Unumstößliches. Auch didaktisches Theater ist autoritär, denn es geht davon aus, dass der Künstler mehr weiß und kann, als der Zuschauer wissen kann und darf.“

Das schrieb Augusto Boal 1979 in Paris. Boal musste vor der Diktatur in Brasilien fliehen, weil seine Form des Theaters, das Theater der Unterdrückten, als Bedrohung galt. 1964 putschte in Brasilien das Militär, das neue Regime unter Marschall Humberto Castelo Branco unterdrückte die linke Opposition.

Sergio Etchichoury, Theaterpädagoge aus Brasilien, lebt in Berlin. Ein Jahr lang arbeitete er mit Augusto Boal zusammen. Im Juni gab er einen Workshop über verschiedene meist einfache Methoden des Theaters der Unterdrückten. Diese Form des Theaters löst die Trennung zwischen Zuschauer_innen und Spieler_innen auf. Es lädt alle ein, die Realität zu gestalten, und zum Beispiel die Rolle der Mächtigen in einer von Rassismus, Sexismus und Homophobie geprägten Gesellschaft in Frage zu stellen – sie in konkreten Situationen zu entmachten.

Wir sprachen mit Sergio Etchichoury über seine Rolle als Theaterpädagoge – in der anti-rassistischen Bildungsarbeit in Deutschland.
Audio
07:29 min, 6831 kB, mp3
mp3, 125 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.09.2014 / 15:24

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Internationales
Serie: Süd-Nord-Funk
Entstehung

AutorInnen: Martina
Kontakt: rdl06
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 03.09.2014
CC BY-NC-SA
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