Der Arabische Frühling, der von Tunesien ausging, brach vor viereinhalb Jahren auch in Ägypten aus. Der Traum von Freiheit und einem modernen Leben führten im Februar 2011 zum Sturz Hosni Mubaraks. Euphorisch ging es in die ersten demokratischen Wahlen, aus denen Mohammad Mursi als erster demokratisch gewählter Präsidenten Ägyptens hervorging. Vor zwei Jahren wurde Mursi vom Militär abgesetzt. Seitdem wird Ägypten vom Ex-Feldmarschall Abdel Fattah al-Sisi regiert. Seine bisherige Bilanz: 20.000 politische Gefangene, mehrere Hundert Menschen, die durch Polizeigewalt starben und jüngst, die Verabschiedung des neuen Anti-Terror-Gesetzes, das Journalisten einen Maulkorb verpasst. Die anfängliche Hoffnung und Euphorie, die der Arabische Frühling mit sich brachte, ist längst einer Tristes gewichen, die der Errichtung einer neuen Diktatur geschuldet ist. Über die aktuellen politischen Entwicklungen in Ägypten haben wir mit dem Journalisten Said Samir gesprochen.