HDP/HDK: Pressekonferenz zu Angriffen auf Afrin, 25.1.2018 in Berlin (Rohmitschnitt)

ID 87136
 
Aus der Einladung zur PK (http://civaka-azad.org/event/einladung-z...):

Einladung zur Pressekonferenz zu Angriffen auf Afrin
25. Januar 2018 10:00:11:00
Veranstaltung Navigation

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Oppositionelle aus der Türkei, die derzeit im deutschen Exil leben, laden wir Sie zu einer Pressekonferenz zum Einmarsch der Türkei im nordsyrischen Afrin ein. Die Opposition in der Türkei wurde durch Festnahmen von Journalist*innen und Politiker*innen, durch die Schließung von Nachrichtenagenturen, die Entlassung von Lehrpersonal und jüngst durch die explizite Drohung Erdoğans, keinerlei Protest gegen seine Militäroffensive zu dulden, mundtot gemacht. Daher möchten wir als Menschen aus der Zivilgesellschaft, der Frauenbewegung, als Künstler*innen und Akademiker*innen unseren Protest gegen den türkischen Einmarsch in Afrin ausdrücken. Die Türkei greift mit deutschen Waffen eine der wenigen stabilen und demokratischen Regionen in Syrien und eine Bastion gegen den Islamischen Staat (IS) an. Damit wird Syrien weiter destabilisiert und der Kampf gegen den IS geschwächt. Zivile Opfer, die täglich mehr werden, sind die Folge. Das ist nicht im Interesse der türkischen Bevölkerung und auch nicht im Interesse Europas. Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Menschen in Afrin und das demokratische Projekt Rojava nicht im Stich zu lassen und sich dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Erdoğans entgegenzustellen.

Veranstalter: HDP/HDK Berlin

Zeit: Donnerstag, 25. Januar 2018 um 10 Uhr

Ort: Aquarium, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin


Anmerkung: Aufgrund technischer Probleme bei der Synchronübersetzung Türkisch-Deutsch wurde der Beitrag von Nazan Üstündag nicht vollständig aufgezeichnet.
Audio
49:19 min, 90 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.04.2022 / 10:42

Dateizugriffe: 1706

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Radia Obskura
Entstehung

AutorInnen: Radia Obskura
Radio: FRBB, Berlin und Brandenburg im www
Produktionsdatum: 25.01.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Einladung zur Pressekonferenz zu Angriffen auf Afrin
25. Januar 2018 10:00:11:00
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Sehr geehrte Damen und Herren,

als Oppositionelle aus der Türkei, die derzeit im deutschen Exil leben, laden wir Sie zu einer Pressekonferenz zum Einmarsch der Türkei im nordsyrischen Afrin ein. Die Opposition in der Türkei wurde durch Festnahmen von Journalist*innen und Politiker*innen, durch die Schließung von Nachrichtenagenturen, die Entlassung von Lehrpersonal und jüngst durch die explizite Drohung Erdoğans, keinerlei Protest gegen seine Militäroffensive zu dulden, mundtot gemacht. Daher möchten wir als Menschen aus der Zivilgesellschaft, der Frauenbewegung, als Künstler*innen und Akademiker*innen unseren Protest gegen den türkischen Einmarsch in Afrin ausdrücken. Die Türkei greift mit deutschen Waffen eine der wenigen stabilen und demokratischen Regionen in Syrien und eine Bastion gegen den Islamischen Staat (IS) an. Damit wird Syrien weiter destabilisiert und der Kampf gegen den IS geschwächt. Zivile Opfer, die täglich mehr werden, sind die Folge. Das ist nicht im Interesse der türkischen Bevölkerung und auch nicht im Interesse Europas. Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Menschen in Afrin und das demokratische Projekt Rojava nicht im Stich zu lassen und sich dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Erdoğans entgegenzustellen.

Veranstalter: HDP/HDK Berlin

Zeit: Donnerstag, 25. Januar 2018 um 10 Uhr

Ort: Aquarium, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprecher*innen der Konferenz:

Nazan Üstündağ

Frau Nazan Üstündag ist Akademikerin und ehemalige Lehrbeauftrage der Bogazici-Universität. Sie ist Mitgründerin des Friedensrates in der Türkei, der Frauen für den Frieden und der Akademiker für Frieden sowie Mitglied der HDP. Sie schrieb Kolumnen für Bianet, T24, Özgür Gündem und andere Medien. Gegenwärtig ist sie mit dem Institut für Forschung gegen Antisemitismus an der TU Berlin durch ein Stipendium der Rosa Luxembourg Stiftung an gefährdete Wissenschaftler assoziiert.

Zeynep Kıvılcım

Zeynep Kıvılcım wurde von der Fakultät für Politikwissenschaft an der Universität Istanbul am 29. Oktober 2016 wegen ihrer Unterschrift für den Aufruf der Akademiker für den Frieden entlassen. Gegenwärtig ist sie im Wissenschaftskolleg zu Berlin (Berlin Institute for Advanced Study) mit Arbeiten zu internationalem Recht und Menschenrechten betraut.

Rezan Aksoy

Rezan Aksoy ist Kulturschaffender und politischer Aktivist. Er unterschrieb den Aufruf der Kulturschaffenden für den Frieden. Vor seinem Asyl in Deutschland schrieb er an seiner Doktorarbeit. Er nahm an zahlreichen politisch-kulturellen Veranstaltungen teil und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Er arbeitete im Verein “Die Brücke der Völker”, dem einzigen Verein, der in Izmir für syrische Flüchtlinge tätig war.



Hrant Kasparyan

Hrant Kasparyan ist ein türkisch-armenischer Journalist. Nach seiner Anstellung bei der inzwischen verbotenen Tageszeitung Özgür Gündem, begann er für die Wochenzeitung Agos zu arbeiten. Zu seinen Interessengebieten gehören neben dem Völkermord an den Armeniern, die Menschenrechte und Minderheitenpolitik in der Türkei. Bis zum Putschversuch im Juli 2016 war er Redakteur bei der Zeitung Taraf. Diese wurde im Rahmen des Ausnahmezustands jedoch ebenfalls eingestellt. Er ist bekannt für seine Arbeit beim türkischen Menschenrechtsverein (IHD) in Istanbul. Er ist ehrenamtlicher Unterstützer der Reporter ohne Grenzen und von Amnesty International in Berlin.

Wir würden uns sehr über Ihre Teilnahme freuen.

Für Rückfragen und weitere Informationen erreichen sie uns per Mail (info@hdkberlin.de)

HDP/HDK Berlin