Vortrag von Tanja Helfert: Die Stadttauben und Wir

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Stadttauben sind Nachkommen von Haustauben, die vom Menschen so gezüchtet wurden, dass sie ohne Hilfe nicht überleben können. Die Taube stammt von der Felsentaube ab und ist als verwildertes Haustier in Städten, vorzugsweise an Bahnhöfen und hohen Gebäuden anzutreffen, weil sie die dortigen Gegebenheiten als optimalen Aufenthaltsort und Brutplatz ansieht. Sie ist eigentlich ein Körnerfresser und würde von diesen – um gut zu leben und zu überleben – ca. 40 g am Tag benötigen. Natürlich findet sie in den Betonschluchten unserer Städte nicht einmal einen kleinen Teil dieses Futters. Tauben sind als Fussgänger oft den ganzen Tag auf Futtersuche. Sie frisst also hungrig alles, was ihr vor den Schnabel kommt und wird notgedrungen zu einem „Fußgänger“, der sich mühsam jeden Tag am Leben erhalten muss.
Betrachtet man nun die Geschichte und das Wesen der Taube, kommt man unweigerlich zu dem Schluß, dass Vertreibung und Vergrämung dieser Tiere keine Lösung ist, und dass es eine Tierquälerei erster Güte ist, sie durch Fütterungsverbote langsam verhungern zu lassen. Das Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar möchte die oft unwissende Bevölkerung u. a. darüber aufklären, dass die von Stadttauben ausgehende Gefahr für die Gesundheit der Menschen äußerst gering ist. Sie möchten auf Dauer gesehen der Taube wieder zu einem positivem Image verhelfen.
Kontrolliertes Füttern ist die dem Tierschutzgedanken entsprechendste Möglichkeit, den Taubenbestand auf ein verträgliches Maß einzustellen. Deshalb plant das Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar e. V.,nach dem Vorbild des Augsburger Modells, betreute Taubenschläge zu errichten, artgerechtes Futter anzubieten und mittels Eiaustausch die Population zu kontrollieren.

www.stadttaubenprojekt-rhein-neckar.de
Audio
45:20 min, 42 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 18.07.2019 / 11:29

Dateizugriffe: 3710

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt
Serie: Vegan
Entstehung

AutorInnen: Michael Kohler
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 18.07.2019
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am 6. Juli 2019 fand von 11.00 bis 18.00 Uhr das von Animal Right Watch e. V. initiierte Sommerfest "Vegan im Quadrat" auf den Mannheimer Kapuzinerplanken statt.
Das Leid der so genannten „Nutztiere“, die, zur Ware degradiert, ein erbärmliches Leben führen müssen, lässt viele engagierte Tierfreunde nicht kalt. Umgekehrt erscheint ein Leben ohne tierische Produkte auf dem Teller vielen Menschen immer noch unmöglich. Fades, freudloses und einseitiges Essen, dazu noch früher oder später Mangelerscheinungen: Diese Vorurteile gegenüber einer rein pflanzlichen Ernährung sind noch immer weit verbreitet. Aufklärung tut also not. Und wie ginge das besser als durch praktisches, persönliches Erleben? "Vegan im Quadrat" lud dazu ein, die große Vielfalt des veganen Lebens kennenzulernen. Dazu gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Künstlern, die sich bewusst für ein Leben ohne tierische Produkte entschieden haben, sowie eine Vortragsreihe.

http://www.ariwa.org/
http://www.vegan-im-quadrat.de/


Tanja Helfert: Die Stadttauben und Wir

Stadttauben sind Nachkommen von Haustauben, die vom Menschen so gezüchtet wurden, dass sie ohne Hilfe nicht überleben können. Die Taube stammt von der Felsentaube ab und ist als verwildertes Haustier in Städten, vorzugsweise an Bahnhöfen und hohen Gebäuden anzutreffen, weil sie die dortigen Gegebenheiten als optimalen Aufenthaltsort und Brutplatz ansieht. Sie ist eigentlich ein Körnerfresser und würde von diesen – um gut zu leben und zu überleben – ca. 40 g am Tag benötigen. Natürlich findet sie in den Betonschluchten unserer Städte nicht einmal einen kleinen Teil dieses Futters. Tauben sind als Fussgänger oft den ganzen Tag auf Futtersuche. Sie frisst also hungrig alles, was ihr vor den Schnabel kommt und wird notgedrungen zu einem „Fußgänger“, der sich mühsam jeden Tag am Leben erhalten muss.
Betrachtet man nun die Geschichte und das Wesen der Taube, kommt man unweigerlich zu dem Schluß, dass Vertreibung und Vergrämung dieser Tiere keine Lösung ist, und dass es eine Tierquälerei erster Güte ist, sie durch Fütterungsverbote langsam verhungern zu lassen. Das Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar möchte die oft unwissende Bevölkerung u. a. darüber aufklären, dass die von Stadttauben ausgehende Gefahr für die Gesundheit der Menschen äußerst gering ist. Sie möchten auf Dauer gesehen der Taube wieder zu einem positivem Image verhelfen.
Kontrolliertes Füttern ist die dem Tierschutzgedanken entsprechendste Möglichkeit, den Taubenbestand auf ein verträgliches Maß einzustellen. Deshalb plant das Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar e. V.,nach dem Vorbild des Augsburger Modells, betreute Taubenschläge zu errichten, artgerechtes Futter anzubieten und mittels Eiaustausch die Population zu kontrollieren.

www.stadttaubenprojekt-rhein-neckar.de