Defender 2020: Großmanöver für den neuen Kalten Krieg

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Das größte NATO-Manöver seit Ende des kalten Krieges zieht seinen Weg von den USA über den Atlantik quer durch Europa, um eine Verteidigung gegen potenzielle Feinde aus dem Osten zu üben.
Der Beitrag trägt die wichtigsten Informationen zu Defender 2020 zusammen. Grundlage sind Veröffentlichungen der Informationsstelle Militarisierung e.V. aus Tübingen.
Audio
18:50 min, 20 MB, mp3
mp3, 150 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.01.2020 / 18:02

Dateizugriffe: 118

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Resonanz Con(tra)sens
Entstehung

AutorInnen: Resonanz Contrasens
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 17.01.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Das NATO-Manöver mit 17 Nationen. Auch bald in deiner Stadt! Begrüße 37 000 Soldaten auf ihrem Weg gen Osten.

Das größte NATO-Manöver seit Ende des kalten Krieges zieht seinen Weg von den USA über den Atlantik quer durch Europa, um eine Verteidigung gegen potenzielle Feinde aus dem Osten zu üben.

Mit knapp 40 000 Soldaten und Soldatinnen und 33 000 Stück militärisches Material wird mit den Säbeln gerasselt, um die Vormachtstellung der USA zu demonstrieren und geostrategische Gegner abzuschrecken. Es geht darum, die schnelle Verlegung der Streitkräfte mitsamt militärischem Großgerät wie Panzern und anderen Gefechtsfahrzeugen an die russische Grenze zu trainieren. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich mit jeder denkbaren (logistischen) Unterstützung. So zum Beispiel organisiert das Joint Support and Enabling Command (JSEC) der NATO, welches gerade in Ulm aufgebaut wird, die Märsche durch die Nationen und die nötigen Grenzübertritte. Offene Grenzen für Panzer, aber nicht für Menschen?!

Im Frühjahr sollen die Großtransporte quer durch Deutschland stattfinden. Dabei sind die Militärs auf Genehmigungen der jeweiligen Länder und Kommunen angewiesen. Schließlich werden Unmengen von Waffen über unsere Straßen und durch unsere Städte transportiert, und das darf ja nicht jede*r! Auch Absprachen mit der Bahn sollen für einen reibungslosen Transport sorgen.

Daß Defender 20 reibungslos abläuft, hoffen nicht alle. Nicht nur aus der Friedensbewegung wird Widerstand und Protest vorbereitet. Auch aus ökologischen und sozialen Gründen ist das Großmanöver Wahnsinn.
Auf der Seite www.antidef20.de befindet sich eine Online-Petition, die den sofortigen Stop von Defender 2020 und eine Entspannungspolitik erreichen will. Denn auch der Zeitpunkt des Manövers stößt einigen hart auf: 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Ausschwitz durch die Rote Armee marschieren nun wieder Truppen gen Osten. Auf der Seite www.stoppt-defender-2020.de sind Termine für Vernetzungs- und Aktionstreffen zusammengetragen. Außerdem ist dort eine interaktive Karte zu finden, auf der sowohl militärische als auch friedensbewegte Aktionen vermerkt werden können.

Krieg beginnt hier. Widerstand auch!



Unser Audiobeitrag trägt die wichtigsten Informationen zu Defender 2020 zusammen.

Quellen:

[1] IMI-Analyse 2020/02 (Update 23.1.2020): Großmanöver Defender 2020. Mit Tempo in den Neuen Kalten Krieg. Von Jürgen Wagner.

[2] IMI-Standpunkt 2019/055: Der Krieg und seine Logistik: Defender 2020. Europäisches Mega-Militärmanöver mit starker deutscher Beteiligung. Von Claudia Haydt.

Kommentare
01.02.2020 / 15:03 bb,
lief im interconnexion am 31.01
danke !!
 
05.02.2020 / 16:35 Torsten, Radio Blau, Leipzig
Danke
gesendet in amina- antimilitaristische Nachrichten auf radio blau Leipzig