Anmoderation:
Seit einigen Tagen operieren türkische Truppen in Nordsyrien. Nach ein paar Angriffen auf den sogenannten „Islamischen Staat“ in Dscharabulus fokussiert sich die türkische Armee derzeit ausschließlich auf das demokratisch-säkulare Bündnis der sogenannten „Syrian Democratic Forces (SDF)“. Grund für den Kampf gegen dieses Bündnis ist die dominierende Rolle der kurdischen YPG-Verbände in diesem Bündnis. Für die türkische Regierung sind die YGP und ihre Verbündeten einfach „Terroristen“ und somit legitime Angriffsziele. Damit wird allerdings der größte Widersacher des sogenannten „Islamischen Staates“ in der Region angegriffen und geschwächt. So waren es eben jene Einheiten der YPG bzw. der SDF welche seit Monaten Erfolge gegen den Islamischen Staat verbuchen und als einzige konsequent gegen den IS kämpfen.
Als wäre das nicht schon alles kompliziert genug, sieht sich insbesondere die USA derzeit mit einem massiven Widerspruch konfrontiert. So haben diese über Monate hinweg die SDF-Truppen im Kampf gegen den IS unterstützt. Nun aber hat sich der amerikanische Vizeminister Joe Biden bei einem Treffen mit Erdogan klar hinter den türkischen Nato-Verbündeten gestellt. Wie geht es also nun weiter für die Kurdinnen und Kurden in Nordsyrien?
Philipp Kühnlein hat mit dem Österreichischen Politskiwissenschaftler und Nah-Ost-Experten Thomas Schmidinger über die aktuellen Vorgänge in Nordsyrien gesprochen:


Abmoderation:
Soweit Thomas Schmidinger zu der derzeit laufenden Militäroperation von türkischen Truppen in Nordsyrien. Thomas Schmidinger ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Nah-Ost, arbeitet aktiv in unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Initiativen und hat mehrere Bücher u.a. auch über die kurdische Autonomieregion Rojava verfasst.