Interview zu den Mali Einsätzen MINUSMA und EUTM

ID 102656
 
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Seit 2013 ist die Bundeswehr offiziell in Mali beteiligt, u.a. beim MINUSMA-Einsatz der UN. Eine Verlängerung der Mandate für die Einsätze der Bundeswehr in Mali steht Ende Mai an. Um die Anfänge des Einsatzes und dessen Unsinnigkeit ging es bei Radio Antimilitarista
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28:25 min, 51 MB, mp3
mp3, 251 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.05.2020 / 09:09

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: Radio Antimilitarista
Entstehung

AutorInnen: Radio Antimilitarista
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 28.05.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Abgesehen vom MINUSMA Einsatz, gibt es einige Ausbildungsmissionen in der Region. Die EU-Ausbildungsmission EUTM Mal soll zunächst auf den Gesamtstaat Mali und auch auf die angrenzenden Länder ausgeweitet werden. So soll z.B. die Ausbildung nigrischer Spezialkräfte in das Mandat integriert werden, die derzeit unter der Operation "Gazelle" läuft. Außerdem soll die Ausbildung im Rahmen von EUTM zukünftig „einsatznäher“ sein. Der UN-MINUSMA Einsatz soll durch die Aufklärung mit Drohnen ausgeweitet werden, etwas unklar ist auch vom verstärkten Einsatz von Hubschraubern die Rede. Im ersten Teil des heutigen Interviews, das Freddy mit Mari von der IMI geführt hat, geht es um die Anfänge dieses Einsatzes und die Widerstände in Mali gegen die ausländischen Truppen. So ging dem Einsatz der NATO-Krieg in Libyen voraus, der einige Waffen in die Region brachte und dadurch die Destabilisierung in der Sahara vorantrieb. Daraufhin kam es sowohl von Frankreich als auch von der Afrikanischen Union zu einer Intervention. Letztere wurde dann in die MINUSMA überführt. Die Intervention wurde dann auf die sogenannte G5-Sahelzone ( Niger, Mali, Burkina Faso, Mauretanien und Tschad) ausgeweitet, weiterhin kam ein Trainingseinsatz (EUTM) hinzu, an dem ebenfalls die Bundeswehr beteiligt ist. Weiterhin gibt es eine sogenannte „zivile“ Ausbildungsmission (EUSAP) für die Gendamerie und Polizei. Die konkurrierenden Truppen von außen (USA, Frankreich, Deutschland) verstärken das Chaos und es gibt auch die Annahme, dass dadurch erfolgreiche Verhandlungen eher blockiert werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es in der Sahelzone Bewegung gegen die Interventionen gibt. Die Einsätze ausländischer Truppen führen also nicht zu einer Beruhigung der Lage, sondern zur Eskalation. Daher stellt sich natürlich die Frage nach zivilen Konzepten. Die Platform „War on the Rocks“ analysiert, dass Frankreich es nicht schafft, die Sahelzone zu stabilisieren, sondern sich die Lage verschlechtert. Die Jahre 2017-2019 seien mehr von Gewalt geprägt gewesen als 2012 und 2013, ein Zeitraum der manchmal als „Malis Krisenzeit“ bezeichnet wird. Ein Bericht in der New York Times vergleicht Frankreichs Einsatz in der Sahelzone mit dem US-Einsatz in Afghanistan und Irak. So ist der Einsatz überaus teuer, die Lage ist komplex und ein Ende ist nicht in Sicht.

Kommentare
04.06.2020 / 17:38 johanna, Radio Dreyeckland, Freiburg
läuft bei uns
heute in focus international. danke!