Als gelernter Bibliothekar kannte Günter de Bruyn (1926-2020) die Macht lebendiger literarischer Stoffe. Mit unaufdringlicher Neugier sah er auf Land und Leute wie einst Fontane; wie dieser versuchte er, mit historischem Wissen den politischen Geschehnissen seiner Zeit beizukommen. Eine von leiser Ironie durchwobene Menschenkenntnis durchzog sein gesamtes Werk.
Es wird Aufgabe einer neu gegründeten Stiftung sein, Leben und Werk von Günter de Bruyn wach zu halten. Zu Lebzeiten hätte der Wahl-Görsdorfer derlei Vorhaben sicherlich belächelt: Dass sein Refugium an der alten Blabbermühle einen archivalischen Schatz birgt, wird daher erst jetzt offenbar.
Wie also werden wir diesem Erbe in Zukunft gerecht?
Marion Brasch, Kunsthistorikerin Sibylle Badstübner-Gröger und Wolfgang de Bruyn, Sohn des Schriftstellers sind nicht zuletzt auch über diese Frage mit Leserinnen und Lesern ins Gespräch gekommen.