ZIP-fm 060215

ID 11543
 
1. Guantanamo: Zwangsernährung und harsche Kritik von der UNO 2. Kontroverse um Kunst im öffentlichen Raum in Salzburg 3. Buchbesprechung - "Outside"
Audio
25:43 min, 9044 kB, mp3
mp3, 48 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.02.2006 / 14:40

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Kultur, Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Jochen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 15.02.2006
keine Linzenz
Skript
Herzlich willkommen zu ZIP-FM heute am 15. Februar 2006 zusammengestellt
und moderiert von Radio Unerhört Marburg.

Das US-Militärgefängnis Guantanamo auf der Insel Kuba steht immer noch in der öffentlichen Diskussion. Viele Gefangene aus den sogenannten AntiTerror Kriegen wurden nach Guantanamo verbracht. Immer wieder dringen Berichte über hungerstreikende Gefangen nach draußen. Im Interview mir Amnesty International versuchen wir Hintergundinformationen zu geben.
Ein umgedrehter gelber Hubschrauber erregt die Gemüter in Salzburg. Immer wieder streiten sich Bürger und Bürgerinnen aus Salzburg, über Kunst im öffentlichen Raum. Wie weit darf Kunst gehen? Für diese Frage wurden eigens ein Beirat eingerichtet. Hildegund Amanshauser vom Beirat berichtet über die schwierige Situation in Salzburg.

Zum Schluss hört ihr eine Buchvorstellung von Outside.
Outside heisst ein Buch zur Queer Theory, in dem die HerausgeberInnen Texte aus den USA zum Thema zusammengestellt haben. Damit wollen sie den einseitig definierten und theorielastigen Umgang mit dem Begriff Queer entgegenwirken.

Das wars auch schon wieder mit einer halben Stunde ZIP-fm, heute mit Beiträgen zum US-Militärgefängnis auf Guantanamo, dem anhaltenden Kunststreit in Salzburg und einer Rezension von Outside einem Buch zur Queer Theory.

Falls ihr ein Zip verpasst habt, oder gerne einen Beitrag nach hören wollt, empfehle ich euch die Seiten Zip-fm.net und freie-radios.net.

Bis morgen zu einer weiteren Ausgabe von ZIP-FM moderiert von Radio Z aus Nürnberg.
Hungerstreik ist ein verzweifeltes Mittel, oft das letzte Mittel von Gefangenen um gegen ihre Haft und Behandlung zu protestieren. Im Hungerstreik sind nun schon seit Monaten Gefangene im US-Militärgefängnis Guantanamo. Wer da ganz genau seit wann die Nahrung verweigert, ist nicht klar, denn: Es dringen nur wenige klare Informationen aus dem Militärgefängnis, der Zutritt wird fast nur den AnwältInnen gestattet. Vergangene Woche nun klang es alarmierend: nur noch vier Gefangene seien im Hungerstreik, da die Streikenden brutal zwangsernährt würden. Das Militär wolle um jeden Preis Todesfälle durch einen monatelangen Hungerstreik verhindern.
Und dann legt auch noch die UNO diese Woche einen Bericht zur Lage in Guantanamo vor...
Maike Dimar von Radio Z sprach mit dem USA-Experten von amnesty international Ferdinand Muggenthaler zu Guantanamo.

Kunst im öffentlichen Raum war in Salzburg schon immer ein heikles Thema. Ob jetzt Einkaufswägen die Mozartstatue versteckten oder ein moderner "Triumphbogen" mit erigiertem Penis die Innenstadt zierte, von Seiten der Bevölkerung wurde aufs heftigste diskutiert, auf Seiten der Politik interveniert. Nun ist es wieder so weit: Im Rahmen des Festivals Kontracom soll ein gelber Hubschrauber verkehrt herum auf den Mozartplatz gestellt werden. Bürgermeister Heinz Schaden, ÖVP-Klubobfrau Claudia Schmidt und eine Salzburger Tageszeitung haben jetzt Wind gegen die Aktion gemacht. Eigentlich gibt es ja seit dem "Skandal" rund um den "Penis-Triumphbogen" einen Fachbeirat für Kunst im öffentlichen Raum. Der sollte die Politik bei den schwierigen Fragen beraten, wie weit Kunst denn gehen darf. Der Beirat sprach sich für den Hubschrauber aus. National sowie international hochkarätig besetzt besteht der Fachbeirat aus fünf Personen, eine davon ist Hildegund Amanshauser. Ehemals Direktorin des Salzburger Kunstvereins hat Amanshauser mittlerweile eine Professur in Münster und lehrt auch dort über Kunst im öffentlichen Raum. Toni Prlic sprach mit ihr über Salzburgs schwieriges Verhältnis zu Kunst im öffentlichen Raum. Zuerst erklärte Hildegund Amanshauser die Überlegungen bei der Expertise zum Kontracom-Projekt.

Outside titelt sich einer der letzten Veröffentlichungen beim bbooks Verlag aus Berlin. Angelehnt ist der Titel an den Outing Song von George Michael, den er als selbstbewußtes Contra herausbrachte, nachdem er beim Cruisen auf der Herrentoilette in den USA verhaftet worden war.
Outside versammelt Standardtexte angloamerkianischer Queer Theory und engagiert sich für eine Verortung von Queerness an Orte und Objekte, um den hierzulande zu einseitig definierten und theorielastigen Umgehen mit dem Begriff entgegenzuwirken.
Wally Geyermann interviewte Michaela Wünsch, eine der Herausgeberinnen.