Voll Angst und Verzweiflung versuchten viele Afghaninnen und Afghanen vor gut einem Jahr ihr Land zu verlassen. Denn im August übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Doch der Großteil der engagierten Menschen, die für internationale Organisationen oder Armeen gearbeitet hatten, oder für Frauen- und Menschenrechte eintreten, schafften es nicht heraus, als die westlichen Truppen völlig überstürzt aus Afghanistan abzogen. Die Kritik an der Bundesregierung, die ihre Helfer*innen im Stich gelassen hatte, war groß.
Nun, mehr als ein Jahr später, hat die Bundesregierung ein Aufnahmeprogramm für Schutzsuchende aus Afghanistan aufgelegt. Und schreibt dazu stolz: „Deutschland setzt sich im Rahmen der internationalen Bemühungen auch nach der Machtergreifung durch die Taliban Mitte August 2021 weiterhin für die Menschen in Afghanistan ein.“
Ganz anders sieht das der Bayerische Flüchtlingsrat. Und sieht bei dem Programm „überall Verantwortungsweitergabe, nirgendwo Verantwortungsübernahme“. Heike Demmel hat dazu mit Johanna Böhm vom Bayerischen Flüchtlingsrat gesprochen: